NÜRNBERG. Zwischen der „Angst, nicht mehr mithalten zu können“ und der „Sicherheit durch Erfahrung“ bewegen sich Frauen und Männer in ihren letzten Berufsjahren. In Deutschland sind immer mehr Menschen zwischen 55 und 65 berufstätig. Die sogenannten Babyboomer sind jetzt ältere Arbeitnehmer*innen, oft gut ausgebildet und mit jeder Menge Berufserfahrung. Das neue Seminar des kda Bayern, „55+ im Job“, nimmt diese Lebensphase in den Blick.
Was für Strategien gibt es, um die eigene Arbeitsfähigkeit und Gesundheit zu erhalten? Was möchte ich noch in den letzten Arbeitsjahren noch erreichen? Welche Rahmenbedingungen braucht es für gute Arbeit auch jenseits der 50 im Beruf? Fragen wie diese kamen im April 2025 beim Seminar „55+ im Job“ im Caritas-Pirkheimer-Haus in Nürnberg zur Sprache.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer berichteten, dass ihnen viele Neuerungen, Zeitdruck und Arbeitsverdichtung mehr zusetzen als früher. Der Angst, nicht mehr „up to date“ zu sein stehen Geduld, Pragmatismus oder vorausschauendem Handeln gegenüber: alles Stärken, die sie sich in ihrem Berufsleben erarbeitete haben.
„Wir sind die letzte Generation, die den Wandel von der analogen zur digitalen Zeit erlebt haben“, beschrieb es ein Teilnehmer.
„Im Umgang mit dem Smartphone hängen die mich ab. Aber jedes Alter hat ein anderes Tempo und eine andere Energie. Ich habe meinen Stil und wir können voreinander lernen.“
So ändern sich die Rollen im Laufe des Berufslebens.
„Sich als ältere Arbeitnehmende auf Themen und Arbeitsbereiche zu konzentrieren, die ich gut beherrsche, kann nachlassende Energie oder Schnelligkeit kompensieren“, weiß Referentin Hanna Kaltenhäuser aus eigener Erfahrung.
Wichtige Ziele für die Teilnehmenden sind in der Abschlussrunde: Die Rente gesund erreichen, mehr Gelassenheit entwickeln, Erfahrungen weitergeben und allzu hohe Ansprüche an sich selbst herunterschrauben.
Der gelungene Auftakt von „55+ im Job“ motiviert Kaltenhäuser für eine Wiederholung im nächsten Jahr. Am 20. und 21. Juni 2026 soll es im CPH Nürnberg eine Neuauflage geben.
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