Bist Du dabei?

„Was anderes sind also Reiche, wenn ihnen Gerechtigkeit fehlt, als große Räuberbanden?“ stellt Augustin fest, römischer Bischof und Kirchenlehrer, der im vierten und fünften Jahrhundert nach Christus gelebt hat. Und führt fort: „Treffend und wahrheitsgemäß war darum die Antwort, die einst ein aufgegriffener Seeräuber Alexander dem Großen gab. Denn als der König den Mann fragte, was ihm einfalle, dass er das Meer unsicher mache, erwiderte er mit freimütigem Trotz: Und was fällt Dir ein, dass Du das Erdreich unsicher machst? Freilich, weil ich’s mit einem kleinen Fahrzeug tue, heiße ich Räuber. Du tust’s mit einer großen Flotte und heißt Imperator.“

Manchmal muss man gar nicht so tief in die Vergangenheit schauen, um mit dem Goethe Wort zu wissen: „Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht.“ Doch wann genau ist es soweit? Heute? Morgen? Oder wäre es schon gestern nötig gewesen Widerstand zu leisten? Veränderungen – in Politik, Wirtschaft, Organisationen und Betrieben – vollziehen sich meist schleichend und kündigen sich lange an. Doch wir erschrecken erst, wenn der Imperator im Amt ist, dem die Gerechtigkeit fehlt.

Die Adventszeit ist die entschleunigte Zeit, die Zeit des Wartens auf Jesu Geburt.
Lassen wir uns nicht entmutigen, man könne ja eh nichts mehr machen. Nutzen wir die Zeit, unsere Sinne zu schärfen, unseren Frühwarnsystemen eine Chance zu geben und mit anderen ins Gespräch zu kommen. Zivilcourage braucht Solidarität, braucht Kolleginnen und Kollegen, die im Betrieb mitziehen.

Bist du dabei?

Nina Golf, wiss. Referentin kda bayern

Foto: kda bayern

Solidarität, Kirche, Mitbestimmung, Halbzeit

Meldungsarchiv

Vorheriger Beitrag
Blog zur Arbeitsmigration gestartet
Nächster Beitrag
Adventswort

Ähnliche Beiträge