CORONA + ARBEIT: Beratung geht besser im direkten Kontakt

Während der Lockdowns war Barbara oft mit dem Fahrrad unterwegs, um ihre Bücher zu den Kunden zu bringen. Die Bestellungen gingen digital oder telefonisch ein in der Buchhandlung.

Barbara hat die Erfahrung gemacht: Am Telefon sind Vorlieben und Reaktionen von Kunden schwerer einzuschätzen. Beratung ist einfach viel schöner, wenn sie im direkten Kontakt passiert, findet sie. Für die Menschen hat auch die Atmosphäre in der Buchhandlung gefehlt: Die Umgebung, die Präsentation der Bücher, mal reinblättern – vielleicht vergleichbare Titel sehen.

Das Bücher-Ausfahren und Rauskommen zu den Kunden fand sie trotzdem toll. Sie erlebte: Die Kunden haben uns unterstützt und mitgemacht in dieser Ausnahmesituation. Sie hatte oft den Eindruck: Die Menschen haben in der Corona-Zeit wieder den Wert des Lesens entdeckt. Da war mehr Zeit zum Lesen und das hat auch vom Alltag in der Pandemie abgelenkt: Die Leute wollten richtig dicke Schmöker.

Inzwischen sind die Abläufe ähnlich wie vor Corona. Der Social-Media-Auftritt ist intensiver geworden und es gibt inzwischen mehr Podcasts zu Literatur. Im Buchladen wurde wieder eine Mittagspause eingeführt: Es tut gut, wenn der Laden eine Stunde zu Mittag geschlossen ist. Barbara erlebt:

„Ohne Türglocke und Telefon kann man sich besser erholen.“

Sie glaubt, die Corona-Erfahrung hat ihre Resilienz gestärkt und sagt:

„Ich habe die Arbeit mit Kunden und Kollegen noch einmal wertschätzen gelernt.“

Text: Hanna Kaltenhäuser, kda Bayern
Foto: privat

Dieses Portrait ist Teil der Reihe:

Die Wörter Corona und Arbeit samt Symbolen für ein Virus und ein Zahnrad
Digitalisierung, Wandel der Arbeitswelt

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