Stephanie ist Assistentin bei einem Unternehmen der Finanzwirtschaft. Als Corona kommt, sind ihre Kinder zwei und fünf Jahre alt und sie ist anfangs komplett im Home-Office.
„Ich habe mich schwergetan, den Tag zu strukturieren und zwischen den verschiedenen Aufgaben Grenzen zu ziehen“,
sagt sie über die Zeit, als Familie und Beruf so unmittelbar zusammenfielen. Auch wenn sie am Anfang die Entschleunigung und Reduzierung auf das Wesentliche als positiv erlebte, ging ihr auf Dauer das „immer nur zuhause sein“ ziemlich auf den Keks. Die soziale Interaktion fehlte. Umso schöner war es dann, die Menschen nach dem Lockdown wieder „in Echt“ zu treffen und sich über die Erfahrungen auszutauschen.
Größere Akzeptanz für Home Office
War sie anfangs viel im Home Office und ist ihr Arbeitsplatz dafür auch heute noch technisch gut ausgestattet, geht Stephanie heute meist wieder ins Büro. Positiv findet sie: Insgesamt gibt es eine größere Akzeptanz für mobiles Arbeiten für alle Mitarbeitenden. Das kann sie flexibel nutzen, falls die Kinder mal krank sind. Und der Umgang mit Infektionen ist allgemein anders geworden: Früher hat man sich ins Büro geschleppt – jetzt bleibt man eher mal zuhause. Statt Meetings in Präsenz und Telefonaten gibt es häufig Online-Konferenzen und inzwischen wissen alle, wie es per Video funktioniert. Das ist schon Routine, freut sich Stephanie.
Keine Vermischung von Küchentisch und Arbeitsplatz mehr
Ihre Kinder – mittlerweile sieben und zehn Jahre alt – sind beide in der Schule und Nachmittagsbetreuung. Das gibt Stephanie ein großes Stück Unabhängigkeit. Die Vermischung von Küchentisch und Arbeitsplatz gibt es nicht mehr und beide Jungs kennen den Unterschied von Büro und Arbeitszimmer zuhause. Dazwischen wechseln zu können, findet sie komfortabel.
Rückblickend hat sie gemerkt: Ich brauche viel mehr Struktur, als ich dachte. Eine klare Trennung zwischen privat und beruflich ist ihr wichtig. Sie sagt:
„Es ist gut, wenn ich nach Hause komme und Feierabend habe.“
Text: Hanna Kaltenhäuser, kda Bayern
Foto: Symbolbild via Canva