Das war die Bundestagung „Handwerk und Kirche“

PASSAU. „Grenzerfahrung Handwerk“ unter diesem Titel fand vom 15. bis 17. November die Bundestagung „Handwerk und Kirche 2024“ statt. Eingeladen in die historische Dreiflüssestadt Passau hatte der Dachverband „Kirche, Wirtschaft, Arbeitswelt“ (KWA), in dem auch der kda Bayern vertreten ist, in Kooperation mit der Handwerkskammer Niederbayern und Oberpfalz. Die Veranstaltung brachte Handwerk und Kirche zusammen, um sich über die Schnittstellen von Glauben, Gesellschaft und handwerklicher Praxis auszutauschen.

Mit einem vielfältigen Programm an Fachvorträgen, Betriebsbesichtigungen und Andachten bot die Tagung Gelegenheit, die Rolle des Handwerks in Grenzregionen zu reflektieren und neue Impulse für die Zusammenarbeit von Handwerk und Kirche zu gewinnen.

Die Unternehmerinnen und Unternehmer aus der Grenzregion und die Moderation der Podiumsdiskussion stehen im Halbkreis. Bildrechte kda BayernEiner der Höhepunkte im Programm war der Fachtag „Handwerksbetriebe in einer Grenzregion erfolgreich entwickeln“ mit vier Erlebnisberichten von Unternehmer*innen aus der Region. Unter ihnen war Anna-Lena Nissen vom Raumausstatter-Meisterbetrieb „Sprungfeder“. Sie berichtete über Herausforderungen und Erfolge als junge Unternehmerin und die damit verbundenen eigenen Grenzen, die sie sich immer wieder neu setzte.

Eine große Glocke wird in einer Fabrikhalle von einem Mann im Blaumann bearbeitet. Im Hintergrund stehen einige Frauen und Männer in Winterkleidung und schauen zu. Bildrechte: kda BayernZu den weiteren Highlights der Tagung gehörten ein Betriebsbesuch in der traditionsreichen Glockengießerei Perner GmbH und der Empfang der Evangelischen Landeskirche Bayerns durch seinen Handwerksbeauftragten Roland Hacker vom kda Bayern. Kda-Leiter Peter Lysy hob in seinem Grußwort dort das Verbindende zwischen Kirche und Handwerk hervor:

„Es gibt Handwerker, die sich einen Segen beim Antritt der Walz wünschen, und andere, die die Kirche zur Einweihung ihres Betriebes einladen. Und es gibt Pfarrer und Pfarrerinnen, die in den Betrieb kommen, um bewusst dort Gottesdienst zu halten. Und dann natürlich gibt es die Begegnungen auf Tagungen und Seminaren, bei Betriebsbesuchen und Kontaktgesprächen zwischen Kammern und Kirchen und natürlich Projekte wie die bundesweite 5000-Brote-Aktion oder das Buch „Lebenskunst Handwerk“ hier aus Bayern.“

Am Ende von drei ereignisreichen Tagen zeigten sich die Veranstalter*innen zufrieden. Angela Haubrich vom KWA fasste zusammen:

„Diese Tagung ist ein hervorragendes Beispiel für ‚Kirche am anderen Ort‘. Besonders bemerkenswert sind die vielen ‚kleinen‘ Begegnungen, wie die des Kochs, der am Samstagabend das übrig gebliebene Essen zur Bahnhofsmission bringt und dort täglich Mahlzeiten spendet. Oder Herr Perner, der Glockengießer, der hervorhebt, dass wir mehr Demut in unserer Gesellschaft benötigen und vor jedem „Anstich“ gemeinsam mit seinem Team betet.“

Einen ausführlicheren Rückblick auf die Tagung samt Bildergalerie  finden Sie unter: Tagungsbericht auf der KWA-Webseite

Bilder: Roland Hacker, kda Bayern 

Kirche, Handwerk

Meldungsarchiv

Vorheriger Beitrag
Fraglich – Zögerlich – Hoffentlich
Nächster Beitrag
Geschichten, die das (Arbeits-)Leben schreibt

Ähnliche Beiträge