Die Schlagzeile klingt noch nach: Der Faktencheck bei Meta wird abgeschafft, zumindest in den USA. Das heißt, dass auf Facebook und Instagram Falschmeldungen nicht mehr entfernt werden. Künftig sollen Nutzer selbst falsche oder irreführende Aussagen kennzeichnen. Auch wenn wir in Europa noch strengere Gesetze haben, wird es in den Sozialen Medien wohl brutaler zugehen.
Wir sind einer Flut von Nachrichten ausgesetzt. Wie soll man da den Überblick behalten? Was davon ist wahr, was Desinformation? Bösartige Menschen nutzen ganz gezielt Bots, also Computerprogramme, die automatisierte Falschmeldungen im Internet verbreiten, damit Menschen verunsichert werden und auf vermeintlich einfache Lösungen anbietende Parteien hereinfallen. So hat ein Politiker mit seinem Team Hassnachrichten unter seinen Posts untersucht und angezeigt. 40 der schlimmsten Hetztiraden waren herausgesucht worden, aber nur 15 führten tatsächlich zu Anzeigen. Es stellte sich heraus, dass die anderen 25 von Bots stammten!
Es wird immer schwerer, Wahrheit von Lüge zu unterscheiden und das herauszufiltern, was uns und unserer Gesellschaft guttut. „Prüfet alles und behaltet das Gute!“ So lautet die diesjährige Jahreslosung. Sie stammt vom Apostel Paulus, der dies in einem Brief an eine Gemeinde in Thessalonich schreibt. Für ihn ist Gottes Wort der Maßstab, an dem sich das Gute prüfen lässt. Wie tröstlich ist es in all der Verwirrung zu hören, dass Gottes Wort zuverlässig gilt. Da können wir unseren Faktencheck dann dran ausrichten: Wem dient etwas? Ist eine positive Energie spürbar oder treibt mich eher Habgier, Neid oder Zorn an? Welcher Geist bewegt mich? Der der Verständigung, des Teilens und des Miteinanders oder der der Angst und der Abgrenzung? Ich denke, wenn wir ehrlich mit uns selbst sind, können wir ganz gut unterscheiden, was uns in unseren Arbeitszusammenhängen oder auch in unseren Familien zum Guten dient und was den Hass befördert. Unmittelbar vor den Versen der Jahreslosung schreibt Paulus:
Seht zu, dass keiner dem andern Böses mit Bösem vergelte, sondern jagt allezeit dem Guten nach, füreinander und für jedermann.
(1. Thessalonicher 5, 15)
Dietlinde Peter, Verwaltungsleiterin kda Bayern
Foto: canva.com