„Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau…, damit wir die Kindschaft empfingen.“ (Galater 4,4f.)
So erzählt der Apostel Paulus von Weihnachten. Ein Kind kommt zur Welt, damit Menschen zu Kindern werden. Macht das Sinn?
In der Not und im Streit in der Welt geht es oft um Kinder. Hier fehlt Nachwuchs in den Betrieben. Da fragt man sich, wie Kinder und Arbeit zusammengehen. Dort heißt es, wir haben die Welt doch nur von unseren Kindern geliehen. Und dann erfahren wir von Kinderarbeit und Kindersoldaten, von hungernden, verschleppten, geflüchteten Kindern. Eine Welt, nicht gemacht für Kinder.
Und doch setzt Gott auf ein Kind. Nicht, weil auch Gott sagen würde: „Kinder sind unsere Zukunft“, sondern weil Kindsein das ist, was Gott uns zugedenkt. Das Kind in der Krippe zeigt uns, wozu wir zu beten eingeladen sind: „Vater unser im Himmel…“ Mögen wir dieses Gebet nicht nur an Weihnachten, sondern mitten in der Not und dem Streit dieser Welt auf den Lippen haben.
Pfarrer Peter Lysy, Leiter kda Bayern
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