EFB protestiert: Stellenabbau in der Kirche verdrängt Frauen

BAYERN. Mit einem offenen Brief hat sich die EFB (Evangelische Frauen in Bayern) als Dachorganisation im Sommer 2024 an die kirchenleitenden Organe gewandt. Drei Thesen zur Frauenförderung stehen im Zentrum ihres Protestes gegen die ungleiche Betroffenheit von Männern und Frauen im Zuge der aktuellen personellen und institutionellen Sparmaßnahmen der ELKB. Der kda ist langjähriges Mitglied der EFB. Seit seinen Gründungstagen unterstützt der kda bayern mit seinem Schwerpunkt frauen+arbeit Frauen in der (Erwerbs-)arbeit und unterstützt den offenen Brief.

Mit dem Schreiben, dass im aktuellen Korrespondenzblatt, herausgegeben vom Pfarrer- und Pfarrerinnenverein in der Evang.-Luth. Kirche in Bayern, Nr. 10 Oktober 2024, abgedruckt wurde und sich an den Landesbischof und die Mitglieder des Landeskirchenrates sowie der Landessynode richtet, fordern die Evangelischen Frauen in Bayern (EFB) dazu auf, den Blick auf Probleme der Frauenförderung im Zuge der Restrukturierung und des Personalabbaus der Bayerischen Landeskirche zu werfen.

Drei Thesen zur Frauenförderung

Mit Drei Thesen zur Frauenförderung wollen Sie für die geschlechterspezifische Problematik in Krisenzeiten hinweisen und einen Beitrag leisten, die Repräsentanz von Frauen in der ELKB zu stärken:

Erste These: Stellenabbau führt zu Verdrängung von Frauen

Die EFB konstatiert, dass Frauen in Zeiten des Stellenzuwachses konfliktfrei profitieren, auch bei der Besetzung von Leitungspositionen. Allerdings:

„In Phasen, in denen das institutionelle Angebot an Führungspositionen schrumpft, wie es gegenwärtig in der ELKB geschieht, konkurrieren Frauen und Männer um das Weniger und Frauen finden ungenügend Berücksichtigung“,

so die EFB und sie folgern:

„Gerade in Zeiten des Stellenabbaus muss bewusst und planvoll gegengehalten werden gegen die Verdrängung von Frauen.“

Zweite These: Mangelnde Wertschätzung führt zu Entmutigung

Mit einer Reihe von Beispielen veranschaulichen und belegen die Ev. Frauen das oftmals schwere Los von Frauen in der mittleren Führungsebene. Was mit einem „Aufbruch“ für ordinierte Frauen vor fast 50 Jahren in der ELKB begann, endete nicht selten in einem „Abbruch“.

„Zu wenig Unterstützung, das war keine Einzelerfahrung in der ELKB für Frauen in Leitungsfunktionen oder in der Bewerbung auf diese. Diese leidvollen Erfahrungen bleiben im Gedächtnis der Frauen und haben immer wieder auch zu Abwanderungen von kompetenten Frauen in andere Landeskirchen geführt“,

so die EFB. Daher müssten institutionelle Ermutigungs- und Unterstützungsstrukturen insbesondere für Frauen sichergestellt werden.

Dritte These: Vielfalt von Leitungskonzepten wird nicht genutzt

Vielfalt von Menschen, zieht auch innovative Leitungskonzepte nach sich. Dier EFB sieht derzeit eine Verengung der Möglichkeiten von Stellenteilung und vollzeitnaher Teilzeit. Sie sagt:

„Die Rahmenbedingungen zu flexibilisieren, erhöht die Beschäftigungschancen für Frauen auf allen Ebenen. Die Erfahrungen mit flexiblen Arbeitszeitmodellen fördern auch das Interesse von Frauen an Führungsaufgaben. Ebenso sind strategische Investitionen in Führungsqualifikationen unverzichtbar.“

Das Ziel mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen, so die EFB, erfordere flexible Arbeitszeitgestaltung und gezielte Maßnahmen zur Förderung von Frauen für Führungsaufgaben.

Offenen Brief : https://www.pfarrverein-bayern.de/system/files/dateien/kblatt-2410_2.pdf

mehr zur EFB: www.efb-bayern.de

Foto: via FUNDUS

Frauen, Geschlechtergerechtigkeit, Kirche

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