NÜRNBERG. Der kda Bayern freut sich, im Mai und Juni Dominik Wiesenbacher in unserem Team begrüßen zu dürfen. Der 32-jährige ist Vikar in der evangelischen Kirchengemeinde im fränkischen Hilpoltstein. Im Rahmen seiner Ausbildung hospitiert er innerhalb der Landeskirche und hat sich dafür das Arbeitsfeld „Kirche in der Arbeitswelt“ ausgesucht. Dass diese Entscheidung auch persönliche Gründe hatte, verrät er im Interview.
Wie bist du darauf gekommen, deine Hospitation im „Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt“ zu machen?
Mein Interesse an dem Tätigkeitsfeld der Arbeitsseelsorge hat vor allem biographische Gründe. Ich habe eine Berufsausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik gemacht und bin später auf dem 2. Bildungsweg zum Abitur und dem Studium der Theologie gekommen.
Im Rahmen meines Vikariats stand dann die sogenannte Profilphase an, in der wir in unterschiedlichen Netzwerken und Themenfeldern unserer Landeskirche hospitieren können.
Der kda Bayern vereint Kirche und Arbeitswelt, das fand ich spannend!
Welche Arbeitsbereiche hast du in den letzten Wochen kennengelernt?
Ich durfte unterschiedliche Kolleginnen und Kollegen des kda Bayern treffen und die Arbeitsfelder Seelsorge im Betrieb und Erwachsenenbildungsarbeit kennen lernen. Mit dem Engagement des kda Bayern taucht unsere Kirche in die Lebenswirklichkeit der Menschen ein. Die in unterschiedlichen Regionen Bayerns tätigen Arbeitsseelsorger bekommen die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die Menschen vor Ort hautnah mit. Die Mitarbeiter haben mir berichtet, dass Kirche gerade in Betriebskrisen und bei Stellenabbau vor Ort als eine unabhängige Instanz wahrgenommen wird; als eine Instanz, die zuhört. Das hat mich beindruckt.
Mit dem Arbeitsseelsorger aus Nürnberg durfte ich die Ausbildungsbetriebe der Deutschen Bahn in Nürnberg besuchen. Am Pfingstmontag sind wir dann mit einem Stand beim Bayerischen Kirchentag auf dem Hesselberg.
Gab es etwas, das dich überrascht hat?
Die Arbeit des kda Bayern ist vor allem Netzwerkarbeit – und dieses Netzwerk ist breit und vielfältig.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im kda Bayern sind an Themen dran, die die Menschen bewegen. Das betrifft politische Themen wie den Sonntagsschutz oder die Rolle von Frauen in der Arbeitswelt, aber auch sinnstiftende Angebote zu umwälzenden Themen wie der Künstlichen Intelligenz.
Was bleibt aus der Hospitationszeit, das dich auf deinem weiteren Weg begleiten wird?
Der kda Bayern kann uns Einblicke in die Lebensrealität vieler Menschen aus der Arbeitswelt geben – auch jenseits der kirchlichen Bubble. Er verleiht sowohl Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern als auch Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern eine Stimme. Ich finde, das sind sehr wichtige Perspektiven, mit denen Pfarrerinnen und Pfarrer durch ihre Tätigkeit im Gemeindeleben oft nur wenig in Berührung kommen. Eine Tätigkeit als Pfarrer in der Arbeitswelt oder an der Schnittstelle von Kirche und Wirtschaft bzw. Betrieben finde ich daher sehr spannend.