Was? Morgen ist schon wieder ein besonderer Donnerstag, an dem womöglich auch noch die Christen unsere Krawatten abschneiden? Aber nein, der morgige Gründonnerstag hat eine völlig andere Bedeutung.
Bevor Jesus verhaftet wurde, feierte er mit seinen Jüngern das letzte Abendmahl. Wir kennen vermutlich die Geschichte. Aber, warum ausgerechnet mit anderen zusammensitzen und essen? Gäbe es nicht Wichtigeres zu erledigen, so kurz vor dem sicheren Tod? Vermutlich nicht, denn Gemeinschaft ist eines der wesentlichsten Anteile des Lebens. Gemeinschaft und vor allem gemeinsame Mahlzeiten, haben nicht nur im Christentum eine große Bedeutung. Sie gilt in allen belastende Situationen als hilfreich, auch vor derjenigen, die Jesus bevorstand. Wir stärken unsere Beziehungsebene in gemeinsamen Mahlzeiten. Der Mensch ist nun einmal ein Gemeinschaftswesen, Einsamkeit ein Problem.
„Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.“
Matthäus 18 Vers 20
Wann und in welchen Situationen suchen wir eigentlich bewusst die Gemeinschaft mit anderen? Vielleicht in der Kirche, beim Feierabendbier oder dem Sonntagsbraten? Wir kennen das auch unter dem Begriff Psychohygiene. Jesus hat dies erkannt. Seine vielfältigen Tischgemeinschaften sind durchaus auch eine besondere psychohygienische Empfehlung an uns. Ein Ansatz der Salutogenese: um erfolgreich Psychohygiene zu betreiben, macht es Sinn das zu verstärken, was uns gut tut.
Mehr davon = besser als vorher. Ganz einfach und doch so wirksam.
Und sicher ist Gott auch dabei und lässt sich finden von denjenigen, die nach ihm suchen.
René Steigner, Diakon
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