Mit Gelassenheit und Mut in die neue Lebensphase

HEILSBRONN. „Ich komme bei dem Tempo nicht mehr mit“, so beschrieb eine Teilnehmerin des Seminars „Ruhestand im Blick“ im Religionspädagogischen Zentrum Heilsbronn ihre Situation kurz vor der Rente. Zusammen mit 15 anderen angehenden Ruheständler*innen befasst sie sich im Oktober zwei Tage lang mit der Situation, die bald auf sie zukommt: dem sogenannten Ruhestand. 

Ruhestand-Seminar stärkt Teilnehmende

Irgendwo zwischen „Ich freue mich auf weniger Verantwortung“ und „Ich kann mich ja noch nicht auf´s Sofa setzen“ bewegte sich die Stimmung der Teilnehmenden.

„Fehlende Struktur, Langeweile, gesundheitlichen Einschränkungen und die Angst, nicht mehr für voll genommen zu werden waren nur einige Befürchtungen, die geäußert wurden“, so  Hanna Kaltenhäuser, wissenschaftliche Referentin im kda Bayern. Die Erwachsenenbildnerin hat das Seminar gemeinsam mit Diakon Roland Hacker, Referent im kda Bayern für „Kirche und Handwerk“, durchgeführt. „Den Befürchtungen gegenüber stand die Vorfreude – etwa auf mehr Zeit mit Enkelkindern oder Freundeskreis, auf Reisen ohne feste zeitliche Grenzen oder auf kreative Hobbys“., so Kaltenhäuser weiter.

Abschied als Ritual

Den Abschied als Ritual zu gestalten, empfanden viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer als eine Herausforderung: ob es in Etappen sein soll und in jeder Teamsitzung extra oder bei einer größeren Veranstaltung.  „Das ist Typsache“, fand ein Teilnehmer und es käme auch darauf an, welche Traditionen es beim Arbeitgeber in Sachen Abschiedsfeier gäbe.

Fragen über Fragen

Auch mit der Frage „Wie Wohnen im Alter?“ beschäftigte sich die Gruppe:

Ziehen wir zu den Kindern und Enkelkindern, in ein Wohnprojekt oder bleiben wir lieber in vertrauter Umgebung?

Viele der Teilnehmenden waren schon am Auf- und Ausräumen, weil sie den Nachkommen keine Lasten hinterlassen wollen.

Wie richtet Mann/ Frau sich in der Partnerschaft ein, wenn beide zuhause sind?

Diese Herausforderung wurde genauso bedacht wie Fragen nach Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht. Ideen für ein aktives Leben im Ruhestand tauschten die Teilnehmenden viele aus: Musik in jeder Form, Ehrenämter, Sprachreisen, Gemüseanbau, Kochkurse, Pilgern auf dem Jakobsweg oder Imkern waren nur einige Ideen, die an der Pinnwand des Seminars landeten.

Zuversicht mit im Gepäck

Zuletzt nahmen die Meisten Zuversicht, Vorfreude und Gelassenheit mit aus den „guten Gesprächen“ während des Seminars. „Der Austausch hat gutgetan“ und daraus vor allem die Erkenntnis: Ich bin nicht alleine, den anderen geht es genauso wie mir, mit Unsicherheit und Zweifeln. Mit mehr Gelassenheit und Mut wollten sie „es einfach ausprobieren“ und die neue Lebensphase bewusst gestalten.

„Ich konnte die Angst hinter mir lassen, dass es irgendwie nicht klappt“,

drückte es ein Teilnehmer aus. Hinzu kam die Erkenntnis, dass bei den Fast-Ruheständler*innen jede Menge Lebenserfahrung zusammenkam, mit der sie den Ruhestand werden gut meistern können.

Sie haben Interesse am Ruhestandsseminar?

Der nächste Termin ist am 10./11.10.2025, Anmeldung unter:

Ruhestand im Blick 2025

Foto: kda Bayern 

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