Scannerkasse

Die Mittwochsandacht von Steffi Albrecht, Grundschule Wiesenschule in Nürnberg für den kda.

Manchmal bin ich richtig bescheuert. Da stehe ich mit meinen Einkäufen vor der Supermarktkasse in der Schlange und habe einfach keine Geduld mehr. Ich bin entschlossen, meine paar Sachen einfach selbst einzuscannen.

Zuerst komme ich mir total clever und sooo hip vor. Sollen doch die anderen in der Schlange warten, bis auch noch der letzte Depp sein Kleingeld rausgekramt hat. Und zuerst klappt auch alles ganz prima. Die Milch flutscht wie geschmiert über den digitalen Scanner, läuft bei mir. Neben mir in der Kasse wird noch gewartet. Chaka, weiter geht’s.

Doppelpiep? Nee, oder? Ich muss auf die sehr motivierte Mitarbeiterin warten. Sie guckt mich strafend an, tippt etwas ins Display und geht wortlos wieder. Sorry, mein Fehler.

Egal, jetzt aber. Piep, schon wieder verdrückt und die Dame mit dem strengen Blick ist wieder im Anmarsch. Da, spätestens da, merke ich, dass ich wieder in meine eigene Falle getappt bin.

Nix geht hier schneller oder besser, bloß weil es modern oder digital ist. Ich brauche Menschen und Menschlichkeit in meinem Leben, auch an der Supermarktkasse. Ich muss nicht immer digital, aber ich könnte und das reicht mir. Die Schlange an der Kasse neben mir hat sich mittlerweile aufgelöst und ich bin endlich auch fertig mit den Einkäufen und mit den Selbstscanner-Kassen. Bis zum nächsten Einkauf jedenfalls.

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