Neulich fuhr ich bei einem Radausflug im Nürnberger Umland an einem sehr alten Steinkreuz aus rötlichem Natursandstein vorbei. Wenn man genauer hinsieht, finden sie sich häufig im mitteldeutschen Raum und der Oberpfalz an Wegesrändern oder sogar mitten im Wald, hinter Sträuchern versteckt.
In der Regel entstanden diese Sandsteinkreuze im Mittelalter. Ihre Bedeutung reichte von religiösen Stationen, über Schutz und Dank bis hin zu Gedenken und Sühne für Mord und Totschlag.
Ein Kreuz, als christliches Symbol, steht vor allem für den Opfertod Jesu für uns Menschen, seine Auferstehung, die Versöhnung zwischen Gott und Mensch, als Siegeszeichen über den Tod und somit für Hoffnung.
Als ich an diesem Wegkreuz vorbeiradelte, kam mir die Bibelstelle aus Johannes 11,25 in den Sinn, als Jesus zu Maria sagte:
Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.
Das beschreibt für mich die zentralste Botschaft unseres christlichen Glaubens. Wegkreuze erinnern mich an diesen sehr tröstlichen Hoffnungsgedanken, weshalb ich mich stets freue, eines zu sehen.
Ist Ihnen solch ein Sandsteinwegkreuz auch schon einmal aufgefallen? Falls noch nicht, vielleicht wäre die Ausschau danach ein Anlass für eine entspannte Radtour an einem schönen Herbsttag. Viel Vergnügen dabei.
René Steigner, Diakon, Arbeitsseelsorger
Foto René Steigner




