Großer Gott, Du siehst die Welt, in der wir leben und die wir uns schaffen. Du ermahnst uns, miteinander auszukommen, einander zu tragen und ertragen. Großer Gott, Du begrenzt die Macht der Mächtigen und schenkst ihnen Erkenntnis über ihr Handeln. Du lässt uns die Angst der Ohnmächtigen sehen im Bild der Harz-IV-Empfänger und Aufstocker. Du zeigst sie uns im Bild der durch Arbeit Krankgewordenen. Du zeigst sie uns im Bild der Ausgebrannten, Rausgemobbten und auf Dauer Krankgemachten. Du lässt uns diese Ohnmacht auch im Bild der Maßlosen und Gierigen erkennen, welche ganze Gesellschaften in Haft nehmen. Die für ihren Reichtum alle anderen zahlen lassen.
Großer Gott, hilf uns, dass wir uns ändern, wo wir es bei uns selbst können, und schenke uns den Mut, es dort zu versuchen, wo wir es als nötig ansehen. Gib uns den Mut zur Veränderung und Verantwortungsübernahme für die eigene Gesundheit. Hilf uns zu erkennen, was wirklich wichtig ist in unserem Leben, und schenke uns die Kraft, dafür einzustehen. Gib uns den Trost für die Konsequenzen unseres Handelns und lass uns Zeit einplanen für Gemeinsamkeit. Auf dass Dein Name durch unser Tun und Lassen geheiligt werde. Amen
Manfred Abt, Themenheft 2015 des Verbandes Kirche – Wirtschaft – Arbeitswelt, Hannover