Verabschiedung von Pfarrer Dr. Roland Pelikan

Verabschiedung in den Ruhestand

Am 26. Februar 2021 wurde Pfarrer Dr. Roland Pelikan im Rahmen eines Gottesdienstes in den Ruhestand verabschiedet.

Aufgrund der Corona-Pandemie war eine Teilnahme am Gottesdienst vor Ort leider nur nach persönlicher Einladung und im kleinsten Kreis möglich. Wir bitten um Ihr Verständnis.
Für all diejenigen, die leider nicht dabei sein konnten, ist die Aufnahme des Gottesdienstes zum Nachschauen auf Youtube veröffentlicht worden. Außerdem können Sie unten auf dieser Seite einen Eintrag im virtuellen Gästebuch hinterlassen.

Ein Theologe mit Profil geht in den Ruhestand

Mit Fliege und theologischem Tiefgang

Wer Roland Pelikan beschreiben muss, dem fällt in der Regel als erstes die Fliege ein, die schon fast zu seinem Markenzeichen geworden ist. Wer ihn kennt, weiß, dass die Bücher in seinem Regal nicht nur Dekoration sind. Dass er seinen Beruf mit Leidenschaft ausübt und dafür auch keiner Diskussion aus dem Weg geht. Dass er ein Theologe mit Tiefgang ist und er (Arbeits-)Leben und biblische Texte stets miteinander verbindet.
In den vergangenen 24 Jahren hat er die Regionalstelle München, den kda Bayern insgesamt sowie den Bundesverband Kirche-Wirtschaft-Arbeitswelt der EKD entscheidend mitgeprägt. Am 26. Februar 2021 wurde Pfarrer Dr. Roland Pelikan im Rahmen eines Gottesdienstes in der Matthäuskirche in München in den Ruhestand verabschiedet.

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Auf Umwegen zum Industrie- und Sozialpfarrer

Vielleicht war ihm die Arbeit als Industrie- und Sozialpfarrer nicht von Anfang an in die Wiege gelegt. Aber sie lag auch nicht allzu fern, hatte er doch „von der Mutter die soziale Komponente und vom Vater das preußisch-protestantische Pflichtbewusstsein“ mitbekommen, wie er selbst sagt.
Geboren und aufgewachsen war er in England, wo sich seine Eltern nach Kriegsende kennenlernten. Als Fünfjähriger zog die Familie zurück nach Deutschland und fand in München eine Heimat. Nach der Schulzeit absolvierte Pelikan eine Ausbildung als Verwaltungsfachmann in der staatlichen Verwaltung. Durch sein kirchliches ehrenamtliches Engagement kam er u.a. in Kontakt mit Pfarrern und fand Interesse am Wissen und Lernen. So holte er auf dem zweiten Bildungsweg die Allgemeine Hochschulreife nach und studierte Theologie.
Nach dem Abschluss war Pelikan zunächst als Gemeindepfarrer in und um München tätig. Schon damals beschäftigte ihn die Frage, was Kirche zur Arbeit und zur Arbeiterschaft zu sagen habe. Als AGFA die Unternehmensschließung bevor stand, erlebte er, wie ein Pfarrerskollege aus dem kda Bayern im „60er-Stadion“ vor mehreren Tausend Mitarbeitenden sprach. Als dieser in Ruhestand ging, bewarb sich Pelikan 1997 um seine Nachfolge und erhielt die Stelle. Neun Jahre später wurde er in Erlangen bei Prof. em. Dr. Hans G. Ulrich über das Arbeitsweltpraktikum von Theologiestudierenden promoviert, das er inhaltlich  viele Jahre selbst betreute. Seine Arbeit erschien unter dem Titel: Ethik lernen in der Arbeitswelt: Perspektiven einer missionarischen Ethik am Beispiel des Industriepraktikums für Theologiestudierende der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.

Theologe mit Blick für die Menschen

Der promovierte Theologe beschäftigte sich in seinen Jahren im kda Bayern jedoch nicht nur mit wissenschaftlichen Themen, sondern hatte immer die Menschen am Ort der Arbeit im Blick. Er interessierte sich für die praktischen Sorgen und Nöte ihres Arbeitsalltags genauso wie für die ethischen Herausforderungen durch die digitaler werdende Gesellschaft. So baute er beispielsweise das Projekt „SeitenWechsel“ im kda Bayern mit auf, begleitete die Ehrenamtlichen der Aktionsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (afa) und des Handwerks, trat  für den Sonntagsschutz ein, ergriff öffentlich das Wort bei Betriebskrisen und organisierte viele Jahre das Forum Kirche-Wirtschaft-Arbeitswelt in Rothenburg. Darüber hinaus wirkte er auf Bundesebene u.a. mehrere Jahre im Vorstand des Verbands Kirche-Wirtschaft-Arbeitswelt (KWA) aktiv mit. Ein besonderes Anliegen war es ihm stets, dass die Themen der Arbeitswelt und die Anliegen der Menschen auf der Arbeit in seiner Kirche zu Gehör kommen. Daher predigte er sonntags in zahlreichen bayerischen Gemeinden zu arbeitsweltlichen Themen. Und er widmete sich dem theologischen Nachwuchs, nicht nur im Arbeitsweltpraktikum oder im Wirtschaftsvikariat, sondern auch als langjähriger Prüfer im 2. kirchlichen Examen.

In einem Interview in der Reihe Alpha-Forum der ARD verrät Roland Pelikan noch ein wenig mehr über ihn selbst und seine Arbeit als Industrie- und Sozialpfarrer.

Wenn Sie Roland Pelikan Ihren Dank und/oder ein paar gute Wünsche auf den Weg in den Ruhestand mitgeben möchten, können Sie gerne einen Eintrag in unserem virtuellen Gästebuch hinterlassen: