Voller Neugier auf die Menschen

NÜRNBERG. Am Dienstag, dem 14. Mai 2024, wurde Christian Dittmar feierlich in sein Amt als stellvertretender Leiter des „Kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt“ (kda Bayern) eingeführt. Unter den rund 50 Gästen in der Nürnberger Christuskirche waren neben Mitarbeiter*innen des kda aus ganz Bayern Vertreter*innen aus Kirche, Gewerkschaften, Politik und Wirtschaft.

Christian Dittmar ist seit dem 1. März 2024 stellvertretender Leiter des kda Bayern. In diese Aufgabe bringt er seine Erfahrungen aus der Kur- und Klinikseelsorge und als Gemeindepfarrer mit. Zuletzt war er Studienleiter am Evang. Studienseminar für Pfarrausbildung (früher: Predigerseminar).

Die Einsegnung im Gottesdienst nahm Kirchenrätin Bettina Naumann vor. Ihre Einführungsansprache setzte sie unter das alttestamentliche Losungswort zum 1.März dieses Jahrs, dem ersten Arbeitstag von Dittmar im kda Bayern:

„Du bist mein Helfer, und unter dem Schatten deiner Flügel frohlocke ich.“ (Psalm 63,8)

In seiner Antrittspredigt legte Dittmar die Heilungsgeschichte Mt 20,29-34 aus. Dabei gab er den mitfeiernden Kolleginnen und Kollegen mit auf den Weg:

„Es ist eine besondere Spiritualität, die im kda gelebt wird. Eine Spiritualität voller Neugier auf die Menschen und voller Interesse an ihnen und ihrem Alltag. Eine Spiritualität, die auch keine Antwort weiß, wenn ein Betrieb geschlossen wird, aber die Euch vor Ort sein lässt – da sein in Euren blauen Arbeitsseelsorge-Westen – da sein wo die Menschen sind – auf der Straße, vor den Karstadt-Türen und Werkstoren.“

Die Fürbitten im Anschluss nahmen unter anderen Menschen, die sich im Arbeitsleben für andere einsetzen, ins Gebet.
Die Gottesdienstkollekte zu Dittmars Einführung war für die Aktion „1+1 – Mit Arbeitslosen teilen“ bestimmt.

Im Anschluss an den Gottesdienst kamen die Gäste im Gemeindehaus der Christuskirche zusammen.

„Vor einem Jahr waren Sie hier in der Südstadt unterwegs mit Vikarinnen und Vikaren und haben den Sozialraum erkundet“, erinnerte Dekanin Britta Müller in ihrem Grußwort an eine gemeinsame Exkursion mit Christian Dittmar und zukünftigen Pfarrer*innen in Nürnberg.

Die frühere Aufteilung zwischen einem Dienst, der die Arbeitswelt in den Blick nimmt, und den Kirchengemeinden, die die Menschen in ihrer Freizeit ansprächen, sei immer mehr hinfällig, so Dekanin Müller.

„Wenn die Arbeitswelten vielfältiger, die Grenzen zwischen Arbeitsleben und Privatleben nicht mehr klar gezogen werden […] und Gemeinden sich viel stärker in den Sozialraum hinein orientieren, dann meine ich, dass wir noch vielmehr gemeinsam denken und handeln können.

Den Menschen einen Zugang zur Liebe Gottes eröffnen, das Evangelium in der Lebenswelt der Menschen zur Sprache bringen: das ist unser gemeinsamer Auftrag in den Gemeinden, im Dekanat, im kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt.“

Notwendige Brücken zwischen verschiedenen Welten zu bauen, sei Aufgabe der kirchlichen Dienste in der Arbeitswelt, so Dieter Vierlbeck in seinem anschließenden Grußwort. Der Geschäftsführer des Bayerischen Handwerkstages e.V. und Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft „Handwerk und Kirche“ weiter:

„Ich freue mich auf die Zusammenarbeit und bin sicher, dass wir gemeinsam noch viele spannende Projekte zum Wohle von Kirche und Wirtschaft auf den Weg bringen werden.“

Als Vertreter der Wirtschaft hob Ivor Parvanov vom vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. in seinem Grußwort hervor:

„Wer ein neues Amt antritt, bringt eine neue Persönlichkeit, neue Ideen und neue Ansätze mit. Sie, Herr Dittmar, werden in Ihrem neuen Amt eigene Akzente setzen.“

In guter Tradition war mit Martin Plentinger auch ein Kollege von der Katholischen Betriebsseelsorge unter den Gratulanten. Der Nürnberger Betriebsseelsorger hob die ökumenische Verbundenheit hervor:

„Unsere Arbeit als kda und Betriebsseelsorge ist die Chance unserer Kirchen, einen Perspektivwechsel zwischen „drinnen“ und „draußen“ zu vollziehen. Und meine Erfahrung in der Betriebsseelsorge mit „denen da draußen“ […] bestätigt mir immer wieder, dass dieser Perspektivwechsel richtig ist. […] Dort am vermeintlichen Rand, sind wir als Kirchen mitten in dieser Gesellschaft.“

Fotos: Roland Hacker, kda Bayern

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