NÜRNBERG. Die Europawahlen stehen am nächsten Sonntag, den 9. Juni 2024 vor der Tür. Für Demokratie sowie gegen Rechtspopulismus und Antifeminismus setzen sich zahlreiche Bündnisse und Netzwerke ein. Der kda Bayern und die “Aktionsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen” (afa) sind u.a. Mitglied im „Bündnis gegen Altersarmut, insbesondere von Frauen“, dem „Bayerischen Landesfrauenrat“, dem „Deutschen Frauenrat“ und den „DGB Frauen“. Sie alle haben Kampagnen vor der Europawahl gestartet.
Frauenrechte schützen und stärken: „Wer wählt, zählt!“
Dr. Beate von Miquel ist die Vorsitzende des Deutschen Frauenrates. Sie ist als Vertreterin der Evangelischen Frauen in Deutschland (EFiD) in dieses Amt gewählt worden und warnt:
„Rechte Kräfte sind in der gesamten Union mit ihren menschen- und frauenfeindlichen Positionen auf dem Vormarsch. Die Wahlen am 9. Juni entscheiden darüber, ob Europa ein Fortschrittsmotor für eine freiheitliche Demokratie bleibt, in der Frauenrechte geachtet und ausgebaut werden. Oder ob rechtsextreme, populistische, demokratie- und europafeindliche Parteien an Einfluss gewinnen und mühsam errungene Fortschritte zunichtemachen.“
Wählen! Gemeinsam können wir etwas verändern
„Die Gleichstellung der Geschlechter ist als Grundwert in der EU seit ihrer Gründung verankert. Rutscht das Europäische Parlament nach rechts, sind hart erkämpfte Frauenrechte und selbstbestimmte Lebensentwürfe unmittelbar bedroht. Die negativen Auswirkungen von Wahlerfolgen rechtsnationaler Parteien auf Frauenrechte belegen die Beispiele Ungarn und Polen vor der letzten Wahl: Neben Angriffen auf Justiz und Pressefreiheit wurde auch der Zugang zu Verhütungsmitteln und Abtreibungen erschwert – den Preis dafür zahlen v.a. Frauen,“
so von Miquel weiter.
Rechtsruck? Nein, danke!
Ein Blick in das Wahlprogramm der AfD offenbart ähnlich rückwärtsgewandtes Gedankengut. Einig sind sich die Organisationen, dass die AfD für Frauen (und Männer) nicht wählbar sei.
Altersarmut bekämpfen!
Das Bayerische Bündnis gegen Altersarmut insbesondere von Frauen nutzt die Social Media Kanäle seiner Mitglieder, um auf die Wichtigkeit der EU-Wahlen für Frauenrechte aufmerksam zu machen:
„Deine Stimme macht einen Unterschied! Gemeinsam mit unseren Partner*innen im Bündnis gegen Altersarmut, insbesondere von Frauen rufen wir zur Europawahl auf. Die drohenden Zugewinne für Parteien der extremen Rechten gefährden unsere Demokratie, aber auch unsere Fortschritte in Sachen Gleichstellung von Frauen und damit im Kampf gegen Altersarmut. Lass das nicht zu, gehe wählen und stärke die demokratischen Kräfte in der EU!“
Vergleiche deine Ziele!
Der Deutsche Frauenrat setzt neben den Social-Media-Kanälen auf seine Kampagnen-Webseite, um für die Wahl demokratischer Parteien zu mobilisieren. Hilfestellung bei der Wahlentscheidung bietet der EU-Wahl-Check, der die gleichstellungspolitischen Ziele in den Wahlprogrammen der im Bundestag vertretenen Parteien listet und mit den eigenen Wahlforderungen abgleicht. Aufgelistet werden hier auch die Themenbereiche Arbeitsmarkt und Wirtschaft.
Der Deutsche Frauenrat ist die bundesweite politische Interessenvertretung von rund 60 bundesweit aktiven Frauenorganisationen.
Frauenrechte im Blick haben!
Der Bayerischer Landesfrauenrat bietet einen Podcast zum Thema „Antifeminismus oder Aufbruchsstimmung?“ an. Host Barbara Streidl und die Autorin Julia Korbik gehen der Frage nach: Wie feministisch ist Europa? Zu hören auf: BayLFR-Podcast auf YouTube .
Der Bayerische Landesfrauenrat ist der bayernweite Zusammenschluss von 58 Landes-Frauenorganisationen und vertreten überparteilich, überkonfessionell und unabhängig insgesamt knapp vier Millionen Frauen in Bayern.
Jede Arbeit ist wichtig!
Die DGB Frauen werben mit ihrer Kampagne für ein politisch vereintes, demokratisches, sozial gerechtes und wirtschaftlich starkes Europa, das sich weiterhin Motor für die gleichberechtigte Teilhabe beider Geschlechter an der Erwerbs- und Sorgearbeit ist.
Neben Aufrufen und Postkarten zum Download, kann man sein Wissen bei einem Quiz zur Gleichstellungspolitik in Europa unter Beweis stellen.