Zum Welternährungstag: 5000 Brote gegen den Hunger in der Welt?

Heute ist Welternährungstag/Welthungertag. Im Jahr 1979 eingeführt, erinnert er an die Gründung der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) im Jahr 1945. Dieser Jahrestag wird von allen Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen begangen. Er ist der Förderung der Ernährungssicherheit und der Bekämpfung des Hungers in der Welt gewidmet. Ziel ist es, das weltweite Bewusstsein für die Hungernden zu schärfen und die Notwendigkeit einer gesunden Ernährung für alle zu bekräftigen.

Die Welthungerhilfe schreibt dazu:

„Der Welthunger-Index 2024 zeigt: Wir sind weit davon entfernt, das für 2030 angestrebte Ziel Zero Hunger zu erreichen. In 36 Ländern wird die Situation als ernst, in sechs sogar als sehr ernst eingestuft. Nach Jahrzehnten großer Fortschritte bei der Bekämpfung des Hungers ist die Entwicklung in eine Phase der Stagnation eingetreten. Noch immer hungern 733 Millionen Menschen weltweit. Afrika südlich der Sahara sowie Südasien sind erneut die Regionen mit den höchsten Hungerraten. Krisen wie bewaffnete Konflikte, die Folgen des Klimawandels und die hohe Verschuldung überschneiden und verstärken sich gegenseitig. Besonders betroffen sind davon die ärmsten Länder und Menschen. Hinzukommen die Auswirkungen der fehlenden Geschlechtergerechtigkeit. Frauen und Mädchen sind am stärksten von Hunger betroffen und leiden unverhältnismäßig stark unter den Folgen des Klimawandels. Ein wichtiger Schlüssel für die Bekämpfung von Armut und Hunger ist daher Bildung und Steigerung der Erträge von Kleinbauern“. *

Wie können wir gemeinsam helfen?

Die evangelische Kirche macht dies seit zehn Jahren unter anderem mit der Aktion „5000 Brote – Konfis backen Brot für die Welt“. Über unseren Dachverband KWA wirkt auch der kda Bayern mit bei dieser Aktion, bei der auch der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerkes und Brot für die Welt mit im Boot sind. Bei dieser Aktion backen in ganz Deutschland zwischen Erntedank bis zum 1. Advent 2024 Konfirmandinnen und Konfirmanden selbst Brot. Sie gewinnen dabei einen Einblick in einen handwerklichen Beruf. Sie lernen die Bäckerin oder den Bäcker vor Ort persönlich kennen. Und sie erfahren etwas über den Sinn und Wert regionaler und lokaler Arbeits-, Produktions- und Wirtschaftsstrukturen.

Zugleich wird den Konfis etwas von der Lebenswirklichkeit von Kindern und Jugendlichen in anderen Teilen der Welt nahegebracht, an die die Erlöse aus dem Verkauf der selbst gebackenen Waren und die Spenden zur Aktion gehen. Dieses Jahr etwa unterstützt Brot für die Welt mit dem Geld Bildungsprojekte für junge Menschen in Malawi, Vietnam und Paraguay.

Brot zu backen und den Erlös zu spenden ist naheliegend für Christinnen und Christen, spielt doch das Brot in der christlichen Botschaft eine zentrale Rolle: Brot und Wein teilt Jesus mit den Jüngern beim Abendmahl. Bis zum heutigen Tag erwarten und erfahren wir Jesu Gegenwart in der Feier dieses Mahls. Und auch die Geschichte, die der Aktion den Namen gab, erscheint in jedem Evangelium. Die Menge, die zusammenkam, um ihn zu hören und zu sehen, 5000 hungrige Mäuler an der Zahl, versorgt Jesus. Er vermehrt nach der Predigt eine kleine Menge Brot und Fisch und lässt sie verteilen. Brot und Botschaft gehören bei Jesus zusammen. Kein Wunder, denn er sagt von sich: „Ich bin…das Leben“ (Johannes 14,6). Das Brot als Lebensmittel zeugt davon.

Kein Wunder, dass wir beten „Unser tägliches Brot gib uns heute.“ Indem wir von „unserem Brot“ sprechen, schließen wir andere mit ein, gerade auch die Hungernden. So ist es auch naheliegend zu fragen, was unser Teil sein kann, dass dieses Gebet in anderen Teilen der Welt erhört werde. Eine Spende für die Aktion „5000 Brote“ könnte eine Antwort darauf sein.

Diakon Thomas Ruthenberg, Kirchlicher Dienst im Gastgewerbe (kdg) im kda Bayern

Bild: KWA

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