Kirchliche Solidarität mit Lear-Mitarbeitenden

KRONACH. Der Autozulieferer Lear plant am Standort Kronach mit 300 Mitarbeitenden, die Fertigung zu reduzieren oder ganz zu schließen. Dagegen stemmen sich Betriebsrat und Gewerkschaften. Der kda sowie Pfarrer und Dekan*innen vor Ort unterstützen sie dabei. „Die Schließung wäre eine schlechte Nachricht für die Tarifbindung in der Region Oberfranken“, so Sozialsekretär Frank Meixner.

Arbeitsplätze nicht kampflos aufgeben

In einer gemeinsamen Solidaritätserklärung appellieren deshalb Meixner, der kda Leiter Johannes Rehm sowie Dekan Markus Müller und Dekanin Ulrike Schorn „an die Geschäftsleitung von Lear, den Entschluss doch bitte im Interesse der betroffenen Mitarbeitenden noch einmal zu überdenken“. „Gerade den Standort Kronach trifft es hart“, so Meixner, „weil hier schon vor zwei Jahren die Firma Loewe stark Personal abgebaut hat.“
So wollen auch Betriebsrat und Gewerkschaft die Entscheidung der Firmenleitung nicht kampflos hinnehmen. Laut IG-Metall-Gewerkschafts-Sekretärin Nicole Ehrsam handelt es sich um einen profitablen Standort – sie hofft auf den Erhalt von Arbeitsplätzen.

Abbau bedeutet erneuten Rückgang der Tarifbindung

„Der Arbeitsmarkt in Kronach ist schwierig für Facharbeiter in der Industrie“, berichtet Meixner. Und was auch nicht alltäglich ist: Lear zahlt nach dem IG-Metall Flächentarif. Die Tarifbindung in der Region sei ohnehin schlecht und gehe immer weiter zurück. In vielen Bereichen sei prekäre Beschäftigung eingezogen. „Da schmerzt der Verlust von guten Arbeitsplätzen doppelt“, so der kda Sozialsekretär. Bei einem Informationsgespräch für die örtlichen Medien werden kda, örtliche Dekane und der kda-Dekanatsbeauftragte Pfarrer Reinhold König vor Ort nochmals ein Zeichen ihrer Solidarität mit den Beschäftigten der Firma Lear setzen. „Alle Geschöpfe Gottes müssen das Recht und die Möglichkeit haben, für sich und die Ihren durch ehrliche Arbeit selbst zu sorgen. Dieses Menschenrecht auf Arbeit gilt auch für die Beschäftigten von Lear“, so Sozialpfarrer Dr. Johannes Rehm.

Titelbild:  Johannes Rehm und Frank Meixner (2.+3. v. li.) bekunden zusammen mit den Dekanen Ulrike Schorr und Markus Müller (re.) sowie Pfarrer Reinhold König (1. v. li.) ihre  Solidarität mit den Mitarbeitenden der Firma Lear. (Foto: kda Bayern)

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