Brot zum Teilen

Diese Woche erinnert uns der Welternährungstag (auch Welthungertag genannt) an die Not zahlreicher Menschen, aber auch an die Erfolge im Kampf gegen den Welthunger und Mangelernährung. Der Tag wird jedes Jahr seit 1979 am 16. Oktober begangen, dem Gründungsdatum der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO). An diesen Tagen wollen wir besonders an die Menschen denken, die täglich unter Hunger leiden. Mit Mühe wird auf den Feldern gesät und mit Sorge geerntet. Hat das Wetter die Ernte genügend reifen lassen und kann das Korn für die Brotherstellung verwendet werden – und wie können wir das Brot gerecht verteilen?

In ganz Bayern bitten auch die Kirchengemeinden zu Tisch und öffnen ihre Türen für Menschen unterschiedlicher Herkunft, sozialer Schichten und unterschiedlichen Alters. Bei den diakonischen Tischgemeinschaften (DTG) ergeben sich Begegnungen und entwickeln sich Beziehungen, die sonst so nicht möglich wären. Diese Tischgemeinschaften stehen in einer langen biblischen und kirchlichen Tradition – schließlich saß Jesus auch gerne bei Tisch – und beleben so manche Gemeinde in eindrucksvoller Weise.

So spielt das gemeinsame Essen, die Gastfreundschaft an Gottes Tisch und die Begegnung mit Anderen eine herausragende Rolle. Viele Tischgemeinschaften, Vesperkirchen und Suppenkirchen sind in den letzten Jahren in den Gemeinden entstanden, und es kommen immer wieder neue dazu. So gibt es z.B. auch spezielle Angebote für Alleinerziehende, Frühstücksangebote am Sonntagmorgen, Mahlzeiten für Menschen in Armut, Stadtteilmittagstische mit Gästen aus allen sozialen Schichten. Das ist eine gute Möglichkeit, dass Kirche und Diakonie gemeinsam die Menschen in Städten und Dörfern aktivieren und etwas für den Zusammenhalt der Gesellschaft erreichen. Diese lebendige Basisbewegung wird von sehr vielen Ehrenamtlichen an unterschiedlichen Orten der Diakonie in Bayern aktiv mitgestaltet.

Das Logo der Tischgemeinschaften zeigt schon auf den ersten Blick, um was es hier geht: natürlich um Essen und Trinken, um Gemeinschaft, um Begegnung, um „Hungrige speisen“ (Matthäus 25,35). Und der Hunger, den die Gäste mitbringen, geht nicht nur vom Magen aus. So steht im Zentrum des Logos das Herz und das Besteck.

Das Herz, es steht für die Gastfreiheit und Gastfreundschaft, die Türen öffnet, die Gäste freundlich begrüßt und ins Haus bittet und die Menschen verbindet.

Gebet:

Herr, gütiger Gott, du beschenkst uns

mit deinem Wort,

mit deiner Nähe,

mit deinem Segen.

Öffne unsere Herzen und Hände,

damit wir annehmen und teilen,

was du uns gibst.

Hilf uns, zu begreifen,

dass wir aufeinander angewiesen sind.

Durch Jesus Christus, unseren Herrn.

Amen.

Diakon Thomas Ruthenberg, Kirchlicher Dienst im Gastgewerbe im kda Bayern

Bild: Suppenkirche im Winter 2023, Erlöserkirche Bamberg 

Solidarität, Kirche, Gastgewerbe, Geistliches

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