Mit „Take Away“ zum Erfolg trotz Corona

NÜRNBERG. Trotz der vergangenen Lock-Downs und der schwierigen Situation in der Gastronomie sind die AdA-Kurse (Ausbildung der Ausbilder) im kda Bayern während der Pandemie weitergelaufen. Vier Fachkräfte aus dem Hotel und Gastgewerbe bereiten sich hier gerade auf die Prüfung vor und erzählen, wie es in ihren Betrieben in Zeiten von Corona läuft.

Notlösung war erfolgreich

„Im ersten Lockdown 2020 mussten wir zusperren und alle Reservierungen absagen – das war frustrierend“, erinnert sich eine Teilnehmende. Die Betriebswirtin ist in ihrem Theater- und Restaurant-Betrieb die rechte Hand der gastronomischen Leitung und kümmert sich um Speisekarten, Personalplanung oder Abrechnung. „Am Anfang war nicht mal ‚to go‘ möglich – also haben wir uns in das Thema Kurzarbeit eingelesen. Das war nicht so einfach, aber wir haben uns beraten lassen.“ Sobald es möglich war, wurde eine spezielle Karte für „Take-away“ entworfen und Verpackungsmaterial geordert. „Es hat gedauert, bis da ein System drin war, aber dann war es unglaublich – es wurde sehr gut angenommen“, freut sich die Bürokraft. Mit dem Take away-Geschäft haben sie mehr Umsatz gemacht als im Restaurant vor Corona.

Teils Unverständnis bei Gästen

„Ich habe von 11 Uhr morgens bis 8 Uhr abends durchgehend Schnitzel gebraten“, erzählt ihr Kollege aus der Küche, der erst kurz vor dem ersten Lockdown seinen ersten Arbeitstag hatte – heute ist er Küchen-Verantwortlicher. Durch Kurzarbeitergeld und einen Arbeitgeber-Aufschlag von 150 Euro monatlich für die Festangestellten konnte das engagierte Personal gehalten werden und auch im Jahr 2021 läuft es bisher gut. „Wir haben jetzt 3GPlus und dafür können die Kellner auf Masken verzichten. Das ist schon eine Erleichterung, nach anderthalb Jahren wieder ohne Maske zu arbeiten und man sieht das Lächeln wieder“, freut sich der Küchen-Kollege.* Denn es gab leider auch Gäste, die wegen Einschränkungen aggressiv waren und das Service-Personal angepöbelt haben.
Den beiden AdA-Kurs Teilnehmenden ist bewusst: „Wir haben es überlebt – viele andere in der Branche nicht.“ Und sie hoffen, „dass wir nicht wieder zusperren müssen“.

* Das Gespräch wurde vor einigen Tagen geführt, als noch diese Regelung galt.

(Foto: Dejan_Dundjerski/ Getty Images via Canva)

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