Teamplayer mit Wurzeln in Kirche und Wirtschaft: Pfarrer Peter Lysy als Leiter des kda eingeführt.

NÜRNBERG. Am Donnerstag, dem 2. November 2023 wurde Peter Lysy feierlich in sein Amt als Leiter des „Kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt“ (kda) eingeführt. Unter den rund 80 Gästen in der Nürnberger Christuskirche waren neben Mitarbeiter*innen des kda aus ganz Bayern Vertreter*innen aus Kirche, Gewerkschaften, Politik und Wirtschaft.

Peter Lysy war nach Theologiestudium und Vikariat zunächst im Rahmen eines Wirtschaftsvikariats bei der BMW Group tätig. Von 2005 bis 2008 arbeitete er als Pfarrer in der Gemeinde Kemmoden-Petershausen in den Landkreisen Dachau und Pfaffenhofen/Ilm. Auf weiteren beruflichen Stationen bei der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. und bei der AOK Bayern sammelte er langjährige Erfahrungen in der Wirtschaft.

Für den kda Bayern war Peter Lysy bereits von 2008 bis 2009 und seit 2016 in verschiedenen Funktionen, zuletzt als stellvertretender Leiter, tätig.

Zu Beginn des Gottesdienstes anlässlich seiner Einführung las Kirchenrätin Bettina Naumann den Psalm 118:

Baue deine Kirche, stärke ihren Glauben und gib ihr Zuversicht; denn deine Liebe ist mächtiger als Sünde und Tod.

In seiner anschließenden Einführungsansprache gab Oberkirchenrat Stefan Blumtritt den Anwesenden Gedanken zu Jesaja 50,4 mit auf den Weg. Er schloss mit dem Wunsch:

„Dass wir aufmerksam sind für die leise Stimme Gottes und seiner Boten, dass wir diejenigen hören und erkennen die in ihrem Leben, wo wir sie besuchen oder zufällig treffen, erkennbar seufzen und Trost brauchen, den wir ihnen zusprechen dürfen, in der Glaubensgewissheit, dass Jesus allein die Gottverlassenheit mit all den Schmerzen und verzweifelten Fragen für uns getragen hat – das möge Gott uns und Ihnen, lieber Herr Lysy heute ganz besonders geben.“

Peter Lysy machte sich in seiner Predigt zur Bibelstelle Mt 25,31-46 Gedanken zum Weltgericht:

„Die so genannten Armen, Schwachen, Benachteiligten, sie haben etwas mitzuteilen. Darin liegt eine Verheißung, deren wir uns so selten bewusst sind, weil wir das gar nicht erwarten.“

Er rief in Erinnerung, dass wir als Christinnen und Christen in allen Lebensbereichen aufgerufen seien, von Gottes Güte und Barmherzigkeit zu zeugen. Warum also auch nicht im Arbeitsleben?, so Lysys direkte Frage an die Gemeinde.

Peter Lysy weiter:

„So viel Verheißung steckt in der Wahrnehmung der Hungrigen und Durstigen, der Fremden und Nackten, der Kranken und Gefangenen und all jener, deren Not uns ruft, ihr zu begegnen. Hören wir auf Jesus. Lassen wir uns anrühren und bewegen. Lassen wir uns segnen, um ein Segen zu sein, damit Gottes Güte und Barmherzigkeit sich unter uns ausbreite.“

Die Fürbitten im Anschluss schlossen neben Wünschen für Frieden und soziale Gerechtigkeit sowie das ökumenische Miteinander die Mitarbeiter*innen in der Kirche ein. In ihren Fürbitten nahmen kda-Mitarbeiter*innen darüber hinaus neben Menschen in Arbeit auch ausdrücklich die Menschen ins Gebet, die ohne Arbeit sind und in Armut leben.

Ein Anliegen, dass auch Peter Lysy sehr wichtig ist. Die Gottesdienstkollekte zu seiner Einführung war für die Aktion „1+1 – Mit Arbeitslosen teilen“ bestimmt.

Im Anschluss an den Gottesdienst kamen die Gäste im Gemeindehaus der Christuskirche zusammen.

„Moderne Informations- und Kommunikationstechnologien erfordern ein neues Verständnis für die damit verbundenen gesellschaftlichen und ethischen Implikationen. Gerade darum ist die Arbeit des kda so wichtig“, so Dr. Annekathrin Preidel in ihrem Grußwort.

Die Präsidentin der Landessynode der ELKB weiter:

„In seinem Logo verbindet der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt ‚Kirche‘ und ‚Arbeit‘ mit einem Plus-Zeichen. Mehr noch: Das Plus-Zeichen kann auch als Kreuz gedeutet werden. Denn das, was für uns als Christinnen und Christen die Welt der Arbeit und die Welt der Kirche untrennbar verbindet ist unser Glaube.“

Auf eine langjährige gute Zusammenarbeit blickte Christian Bindl, Leiter der Betriebsseelsorge der Erzdiözese München-Freising.

„Es geht um viel. Es geht um gute Arbeit. Ein guter Arbeitsplatz erfordert in erster Linie zwei Dinge: einen guten Lohn und gute Arbeitsverhältnisse, die so gestaltet sind, dass die Menschen ihre Arbeit gerne tun und angstfrei an ihren Arbeitsplatz gehen. Tun wir also das Unsere dazu, um dieser genialen Idee eine Chance in unserer Gesellschaft zu geben“,

so Bindl, der auch Sprecher der Bundeskommission der Katholischen Betriebsseelsorge ist.

Im Anschluss sprach Ivor Parvanov vom vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.:

„Herr Pfarrer Lysy ist bestens als Leiter des kda geeignet. Er hat ein Herz für die Wirtschaft und eines für die Kirche und hat auf beiden Gebieten prägende Erfahrungen gesammelt.“

„Die Einführung von Peter Lysy findet in einer herausfordernden Zeit statt, in einer Zeit zahlreicher Krisen in beinahe unvorstellbarer Dimension“, schloss schließlich Redner Dieter Vierlbeck, Geschäftsführer des Bayerischen Handwerkstages e.V. und Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Handwerk und Kirche.

„Niemand von uns wird all dies alleine bewältigen. Wir brauchen die Gemeinschaft von Kirche und Wirtschaft und wir brauchen Organisationen wie den Kirchlichen Dienst der Arbeitswelt als Brückenbauer.“

Fotos: Hacker, kda Bayern

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