Das war der „Handwerker-Gottesdienst“ auf dem Kirchentag

Nürnberg. Bei strahlendem Sonnenschein feierten über 200 Gäste den Handwerker-Gottesdienst im Innenhof des Nürnberger Rathauses. Unter dem Motto „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde – und das Handwerk macht den Rest!” hatte ein Bündnis aus Handwerk und Kirche am Samstag, den 10. Juni 2023 im Rahmen des 38. Deutschen Evangelischen Kirchentags eingeladen.

Bereits der Beginn des Gottesdienstes war eindrücklich: Der Posaunenchor spielte den Handwerkerchoral und mit Fahnen zogen Handwerker*innen unterschiedlicher Gewerke in den Innenhof des Alten Rathauses ein.

Am folgenden stimmungsvollen Gottesdienst nahmen geladene Gäste aus Handwerk, Kirche und Politik teil sowie zahlreiche Kirchentagsbesucherinnen und -besucher. Eingeladen hatte neben dem kda Bayern, sein Bundesverband, der Evangelische Verband Kirche-Wirtschaft-Arbeitswelt (KWA), die Handwerkskammer für Mittelfranken sowie der Bayerische Handwerkstag. Vom Kinderchor bis zur Handwerkerlesung feierten die Teilnehmenden einen abwechslungsreich-fröhlichen Gottesdienst.

„Mit ihrer Hände Arbeit gestalten Handwerker die Welt, in der wir leben“,

so Friedrich Selter, Regionalbischof von Osnabrück in seiner Predigt. „Im Handwerk wird viel geleistet, im Handwerk geschieht Gottes Dienst“, lautete das Fazit Selters, der auch theologischer Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Handwerk und Kirche ist.

„Woher kommt die enge Verbindung von Kirche und Handwerk?“,

fragte Thomas Pirner. Der Präsident der Handwerkskammer für Mittelfranken hob in seinem Grußwort die verbindenden Werte Anstand, Brauchtum leben, regionale Verwurzelung und Verlässlichkeit hervor. Er lobte die Bedeutung der Kirche als Ort der Besinnung in unsicheren Zeiten.

Am Gottesdienst nahmen Handwerkerinnen und Handwerker aus Bayern teil. Im Interview mit Roland Hacker, Referent für Kirche und Handwerk im kda Bayern, berichteten zwei von ihnen in Interviews über ihre Arbeit.

Karl Gräf, Bäcker im fränkischen Seukendorf, schilderte eindrücklich die Handarbeit in seinem Beruf. Zwischen 5 und 8 Mal werde jedes Gebäck Stück in die Hand genommen während der Fertigung. Diese Handarbeit unterscheide den traditionellen Familienbetrieb von rein industriell gefertigten Backwaren.

Metallbaumeisterin Jasmin List aus dem benachbarten Cadolzburg schilderte Eindrücke aus ihrem Berufsalltag. Angesprochen auf das Thema junge Generation und Wunsch nach ausgewogener Work-Life-Balance stellte sie klar:

„Arbeit und Leben gehören für mich zusammen.“

 

Bilder: Handwerkskammer für Mittelfranken

Handwerker-Gottesdienst: Rückblick in Bildern

Kirche, Handwerk

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