„Ungebrochen Solidarisch“: Das war der 1. Mai 2023

Bayern. „Kirche und Arbeit“ am ersten Mai: Mit Gottesdiensten und Info-Ständen waren Mitarbeiter*innen des „Kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt“ am Tag der Arbeit 2023 in ganz Bayern unterwegs. Im Folgenden teilen die kda-Kolleginnen und –Kollegen einige Eindrücke.

„Lieben und Arbeiten“ … in Augsburg

Unter dem Motto „lieben und arbeiten – ungebrochen solidarisch“ lud am 30. April ein Gottesdienst in die St. Thomas Chapel in Augsburg. Über 35 Menschen feierten mit Pfarrer Frank Witzel, Diakon Ulrich Gottwald und Kirchenvorsteherin Melitta Hipke einen lebendigen Gottesdienst.

Mit musikalischer Begleitung am Klavier, einer Schriftmediation zum Thema „Wo erlebe ich Solidarität? Wo will ich sie geben?“ und einer Predigt über Lukas 10, 1-7a wurde dem hohen Wert des 1. Mai und dem besonderen Wert der Arbeit, besonders aber dem Wert der Arbeiterinnen und Arbeiter, der Beschäftigten, gedacht.

„Ein schöner Abschluss dieses gelungenen Gottesdienstes war die anschließende Einladung zu Gesprächen und Getränken im Schatten der Soulfoodchapel“, erzählt Diakon Ulrich Gottwald, Leiter der kda-Regionalstelle Augsburg.

Mit Posaunen für Solidarität … in Bad Wörishofen

Schon zum vierten Male fand in Bad Wörishofen ein evangelischer Gottesdienst am 1. Mai statt. Leider war das Wetter nicht in Festtagsstimmung, so stand kurzfristig ein Umzug vom Platz der Kurmuschel in die Erlöserkirche an. Ein Anspiel zum Thema „Solidarität“ zeigte den rund 40 Besucherinnen und Besuchern eindrücklich, wie sich die eigene Wahrnehmung zwischen „Solidarität erfahren haben“ und „Solidarität zeigen“ immer wieder wandelt.

In seiner Predigt ging Diakon Ulrich Gottwald sowohl auf die Anstrengung, die Solidarität mit sich bringt, als auch auf die unbedingte, christliche Pflicht zur Solidarität ein.

Umrahmt wurde der Gottesdienst stimmungsvoll vom Posaunenchor der Erlöserkirche.

Rätsel-Raten um Gerechtigkeit … in München

„Ungebrochen Solidarisch“: Das Motto der Gewerkschaften war auch das Motto des kda-Gottesdienstes in der Diakoniekirche im Münchner Hasenbergl mit Luise Klemens, bayerische ver.di-Chefin, und Felix Reuter, Dekan München-Nord.

Pfarrer Peter Lysy (re.) bei der zentralen Veranstaltung zum 1. Mai in München.

 

„Ungebrochen Solidarisch“ sei ein Motto, mit dem wir als Christinnen und Christen viel anfangen könnten, so Pfarrer Peter Lysy, stellvertretender Leiter des kda Bayern.

„Da klingen die Brüche an, mit denen wir als Gesellschaft es zu tun haben“, so Lysy, „und die Frage, wie wir mit diesen Brüchen zurecht kommen“.

Luise Klemens wies darauf hin, dass viel mehr Leute von den Tarifsteigerungen einzelner Branchen profitieren als nur diejenigen, für die der jeweilige Tarifvertrag gilt. Denn höhere Entgelte würden auch höhere Einzahlungen in die sozialen Sicherungssysteme bedeuten. So könnten dieses Jahr die Rentensteigerungen nur so hoch ausfallen, weil die Tarifabschlüsse im vergangenen Jahr ordentlich ausgefallen seien.

Interaktiv wurde es im Gottesdienst, als Pfarrer Peter Lysy die rund 40 Besucher*innen bat, jeweils per Handzeichen ihre Zustimmung / oder Ablehnung zu Sätzen rund um Brüche, Solidarität, Gesellschaft und Glaube zu geben.

Vor dem allgemeinen Segen boten Felix Reuter und Peter Lysy an, sich individuell segnen zu lassen. Dieses Angebot nahmen viele Teilnehmende an.

Andrang trotz Regens beim Bürgergeld-Rätsel am kda-Stand in München.

 

„Wie würden Sie von 502 Euro im Monat leben?“: Diese Frage lockte einen Tag später viele Menschen an den Stand des kda am Münchener Marienplatz. Das Team aus der kda-Regionalstelle München hatte ein interaktives Bürgergeld-Rätsel vorbereitet. Zu Belohnung gab es Äpfel und Schokoriegel für die Teilnehmenden.

Ökumenisches Miteinander … in Nürnberg

Zentrale Kundgebung zum 1. Mai in Nürnberg, mit dabei auch Vertreter*innen der Kirchen, u.a. Dekanin Britta Müller.

 

Mehrere Tausend Besucher*innen kamen am 1. Mai zur zentralen Kundgebung des „Deutschen Gewerkschaftsbundes“ (DGB) auf den Nürnberger Kornmarkt. Die Veranstaltung ist traditionell die größte des DGB in Bayern. Mit dabei bei der Großkundgebung um 11 Uhr sowie beim anschließenden Friedensfest waren Mitarbeiter*innen aus der kda-Regionalstelle Nürnberg.

Pfarrer Dr. Johannes Rehm, Leiter des kda Bayern, im Gespräch während der Eröffnung am Kornmarkt.

 

Bis in den späten Nachmittag gab es zwischen mit Essensständen und Familienangeboten viele Begegnungen am Info-Stand des kda. Zu Gast war u.a. Britta Müller, Dekanin im Prodekanat Nürnberg-Süd. Engagiert unterstützt wurde das kda-Team von Mitarbeiter*innen aus der Kath. Betriebsseelsorge und der Katholischen Erwachsenenbildung.

Gemeinsam solidarisch: Dorothea Kroll-Günzel (1plus1, kda Bayern) mit Martin Plentinger von der kath. Betriebsseelsorge
Gute Laune trotz Regens: Diakon René Steigner, Leiter der kda-Regionalstelle Nürnberg, lud zu Austausch und Begegnung.

 

Bilder:  Golf, Hacker, Kroll-Günzel, Schürmann für kda Bayern; Peitzsch (Augsburg)

Zum Weiterlesen:

Portraits „Die Außendienstler der Kirche“ auf „Bayern Evangelisch“ (27.04.2023) 

Kommentar von Pfarrer Peter Lysy „Zum Tag der Arbeit: Was bedeutet „ungebrochen solidarisch“ heute?“ auf sonntagsblatt.de (01.05.2023)

Gerechtigkeit, Solidarität, Arbeitnehmende, Kirche, Politik, 1. Mai

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