Equal Pay Day: „Game Changer“ braucht das Land

NÜRNBERG. Gemeinsam mit anderen evangelischen Einrichtungen und Verbände macht sich der kda Bayern zum „Equal Pay Day“ am 10. März stark für Lohngerechtigkeit zwischen den Geschlechtern. Das Bündnis appelliert an Politik und Gesellschaft, die Leistung von Frauen in Familie, Beruf und Pflege von Angehörigen in vollem Umfang zu würdigen.

69 Tage umsonst gearbeitet

69 Tage Arbeit ohne Lohn – rechnerisch haben die Frauen in Deutschland bis zum heutigen 10. März 2021 umsonst gearbeitet, während die Männer schon seit dem 1. Januar für ihre Arbeit bezahlt werden. Der durchschnittliche Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern beträgt in Deutschland immer noch 19 Prozent – umgerechnet ergibt dies 69 Tage. Im internationalen Vergleich bleibt Deutschland damit ein trauriges Schlusslicht. Und das, obwohl das Grundgesetz die Gleichberechtigung von Mann und Frau und damit auch gleichen Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit fordert. Auf diese, Gender Pay Gap genannte, geschlechtsspezifische Lohnlücke zwischen Männer- und Frauenlohn macht jährlich der Equal Pay Day aufmerksam, der in diesem Jahr auf den 10. März fällt.

Gesellschaftliche „Spielregeln“ müssen sich ändern

Die Ursachen für die Lohnlücke sind vielfältig; zu den wichtigsten zählen die ungleiche Aufteilung der Care-Arbeit, fehlende Gehaltstransparenz, Beeinflussung bei der Berufswahl durch gängige Rollenstereotype, schlechtere Bezahlung von frauentypischen Berufen.
Um diese Lücke zu schließen, sind neben strukturellen Veränderungen Vorbilder notwendig, die sich sichtbar für Gleichberechtigung einsetzen. Deshalb lautet das diesjährige Motto des Equal Pay Day „Game Changer – Mach dich stark für equal pay!“. Gefragt sind Personen, die sich öffentlich für Lohngerechtigkeit einsetzen und dazu beitragen, dass sich die gesellschaftlichen „Spielregeln“ ändern.

Jahresprogramm für mehr Lohngerechtigkeit

Dabei fordert das Grundgesetz schon lange die Gleichberechtigung von Mann und Frau, also auch gleichen Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit. Und auch biblisch begründet gibt es keinen Wertunterschied, denn „Gott schuf den Menschen nach seinem Bild, als Mann und Frau schuf er sie“.
So macht sich das Bündnis auch dieses Jahr wieder stark für gleichberechtigte Teilhabe: In diesem Jahr werden von den Bündnispartner*innen verschiedene Veranstaltungen angeboten, die sich mit den Gründen für die Entgeltungleichheit zwischen Männern und Frauen befassen, Lösungen für die Schließung dieser Lohnlücke aufzeigen, die Abschaffung des Gender Pay Gap vorantreiben und ein verändertes Rollenverhalten in den Fokus stellen.

(Titelbild: BPW Germany e.V.)

Frauen, Geschlechtergerechtigkeit

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