Gemeinschaft in schwierigen Zeiten

Am Samstag, den 21. Januar 2023, traf sich der Landesvorstand der „Aktionsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen“ (afa) zu einer Jahresauftakt-Sitzung in der kda-Zentrale in Nürnberg. Die 12 Teilnehmenden starteten mit Zuversicht ins neue Jahr. Aus der Runde verabschiedet wurde Sozialpfarrer und kda Leiter Dr. Johannes Rehm, der Ende Juni in den Ruhestand geht.

„Es ist großartig, wie viele Menschen sich in der afa über Jahrzehnte eingebracht haben“, so Rehm. In seiner Abschiedsrede betonte er noch einmal die Wichtigkeit der Aktionsgemeinschaft:

„Wenn die Kirche nicht weltfremd werden will, braucht sie Menschen, die Erfahrung in der Arbeitswelt haben.“

Rehm bedankte sich bei allen afa-Engagierten für ihren hohen ehrenamtlichen Einsatz und ihre Vernetzungsarbeit. Der afa-Vorsitzende Bernhard Dausend sei beispielsweise in der Synode der Ev.-Luth. Kirche in Bayern vertreten. Im Landesvorstand sind Ehrenamtliche aus allen Regionen Bayerns vertreten, die eng mit den Menschen vor Ort verknüpft sind.

Corona-Pandemie hinterlässt Spuren

Die Sitzungsrunde blickte zurück auf die Entwicklungen der letzten drei Jahre. Die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen haben auch die Arbeit der afa spürbar verändert.

Einerseits sei es schwierig, nach Corona wieder an die Arbeit mit Ehrenamtlichen anzuknüpfen, so Christina Flauder. Die Behindertenbeauftragte des Bezirks Oberfranken und Synodalin der bayerischen Landessynode betonte, darunter habe die afa wie die meisten anderen Organisationen und Gruppen spürbar gelitten.

Dennoch, so viele Stimmen, sei auch ein Aufbruch spürbar. Pfr. Reinhold König, Küps beobachtete: „Die Leute freuen sich, dass sie sich wieder treffen können. Pfr. Reinhard Caesperlein, der den Kirchenkreis Augsburg vertritt, erlebe die afa als „Gemeinschaft, die auch in schwierigen Zeiten zusammenhält“.

„50 ist das neue 100“

Aus ganz Bayern gab es während der Sitzung Berichte. Der gemeinsame Tenor der Sitzungsteilnehmenden machte Hoffnung: Es seien Ressourcen vorhanden und mit neuen Ideen könne man als afa weiterhin Menschen erreichen.

Bei der Teilnehmenden-Zahl gelte: „50 ist das neue 100“. Denn, auch mit weniger Menschen sei qualitativ gute Arbeit möglich.

Bayernweit relevant

Die Aktionsgemeinschaft bleibe in Bayern relevant. Laut afa-Geschäftsführer Klaus Hubert gibt es 24 aktive afa-Kreise und Bezugspunkte an 20 Orten in Bayern. In seiner Andacht zum Tag beschrieb Klaus Hubert die Aufgabe der afa nach der Jahreslosung „Du bist ein Gott, der mich sieht“: Als sozial-anwaltschaftliche Organisation, die die Situation von Arbeitnehmenden und ihren Familien im Blick habe und als lebensgestaltende Gemeinschaft gegenseitiger Solidarität.

Antworten aus der Politik

In der Sitzung wurde auch die Antworten von Ministerien und Fraktion auf aktuelle sozialpolitische Anträge der afa u.a. zur Renten und Pflegesituation verlesen. In einem Schreiben bedankte sich der Fraktionsvorsitzende der CSU im Bayerischen Landtag, Thomas Kreuzer für den ehrenamtlichen Einsatz der afa für die Belange von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie soziale Anliegen:

„Mit ihren inhaltlichen Impulsen bereichern sie unsere parlamentarische Arbeit im Bayerischen Landtag“.

Jubiläumsjahr 2023

Auch im Jahr 2023 wird die afa als anwaltschaftliche Stimme gebraucht. Am 18. April 2023 jährt sich die Gründung der afa als Brückenorganisation zwischen evangelischer Kirche und der Arbeitswelt zum 70. Mal.

Gefeiert wird, indem die afa weiter ihren Aufgaben nachkommt und zu den Menschen in der Arbeitswelt geht. Beim Deutschen Evangelischen Kirchentag ist die afa zusammen mit ihrer „Mutterorganisation“, dem Kirchlichen Dienst in Arbeitswelt (kda) mitten in Nürnberger Innenstadt mit der afa/kda-Bauwagenkirche vertreten.

Nähere Informationen zur afa: Aktionsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen 

Bild: kda Bayern

Wandel der Arbeitswelt, Arbeitsbedingungen, Betrieb, Mitbestimmung, Ehrenamt, Politik, Bildung, Arbeitnehmende, Kirche

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