„Gleichstellung verWIRklichen!“

NÜRNBERG. 80 Frauen aus ganz Bayern trafen sich Mitte Januar in Nürnberg  zur 6. Landesbezirksfrauenkonferenz von ver.di Bayern. Neben den Delegierten waren bei der 2-tägigen Konferenz auch geladene Gäste willkommen. Zu ihnen zählte als Vertreterin des kda Bayern Nina Golf.

Unter dem Motto „Gleichstellung verWIRklichen – weil es ZEIT WIRD“ diskutierten die Teilnehmerinnen u. a. die Themen Arbeitszeit, Care-Arbeit und Altersarmut.

„Wer sorgt für wen?“

Dazu waren als Referentinnen Dr. Amelie Sutterer-Kipping vom Hugo Sinzheimer Institut für Arbeits- und Sozialrecht der Hans Böckler-Stiftung und die Journalistin Julia Fritzsche eingeladen. Während Sutter-Kipping zum Thema Arbeitszeit vortrug, las Fritzsche aus ihrem Buch „Tiefrot und radikal bunt“ aus dem Kapitel „Wer sorgt für wen? Eine Spurensuche am Bett“.

Gewerkschaftsthemen und Kirchenthemen

Im Jahr 2023 gibt es viele Verknüpfungen zwischen kirchlichen und gewerkschaftlichen Themen. Das Kirchentagsmotto 2023 „Jetzt ist die Zeit“ wird auch vom kda Bayern unter arbeitsethischen Gesichtspunkten betrachtet. Schließlich ist die Gestaltung der Arbeitszeit ein wesentliches Kriterium für Gute Arbeit.

Die gesetzlichen und betrieblichen Regelungen von Arbeitszeit müssen den Lebensbedingungen angepasst sein und Raum für weitere Lebensbereiche, wie Familie und ehrenamtliches Engagement, ermöglichen und fördern. Ein gemeinsames Engagement von verdi und kda findet auch im bayerischen „Bündnis gegen Altersarmut, insbesondere von Frauen“ statt.

Zwei Tage lang tagten Delegierte und geladene Gäste in Nürnberg.

Teilzeit=Altersarmut?

Die ver.di-Frauen fordern statt einer täglich längeren Arbeitszeit, wie kürzlich von Bayerns Sozialministerin Scharf ins Spiel gebracht, eine Debatte über eine neue kurze Vollzeit mit vollem Lohnausgleich. „Teilzeit ist eine Einbahnstraße, und die führt direkt in die Altersarmut von Frauen“, kritisierte dazu die Landesbezirksleiterin von ver.di Bayern, Luise Klemens.

Es sei ein Skandal, dass etwa ein Drittel der Frauen eine Rente unter 1.000 Euro droht, obwohl sie 40 Jahre lang Vollzeit gearbeitet und in die Rentenkasse eingezahlt haben.

„Wir werden deshalb vor den Landtagswahlen in Bayern wieder aktiv werden“, kündigte die Frauensekretärin von ver.di Bayern, Bettina Messinger, an.

Unterlagen der Landeskonferenz.

Augen auf, Bayern!

Im September finden in Bayern die Landtagswahlen statt. Mit dem Satz „Augen auf beim Wählen!“ werden viele Frauenorganisationen, wie ver.di Frauen, der Bayerische Landesfrauenrat und die Evangelischen Frauen in Bayern einen genauen Blick auf die jeweiligen Parteiprogramme werfen. Und der kda Bayern natürlich auch.

Nina Golf, wiss. Referentin kda Bayern

Fotos: verdi Bayern

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