Gerechte Partizipation von Frauen vorantreiben und Digitalisierung gestalten

BERLIN. Mit einem Aufruf zum Zusammenhalt Europas ist die Mitgliederversammlung 2018 des Deutschen Frauenrats am 24. Juni in Berlin zu Ende gegangen. Zwei Tage lang diskutierten die rund 140 Teilnehmerinnen aus rund 60 Mitgliedsorganisationen aktuelle Herausforderungen, legten die politischen Schwerpunkte für die kommenden Jahre fest. Mit dabei war auch eine Delgation aus Bayern.

Unter der dreizehnköpfigen Delegation der Evangelischen Frauen in Deutschland (EFiD) wirkte Nina Golf, wiss. Referentin des kda Bayern und Mitglied des DF-Fachausschusses „Digitale Transformation“ in Berlin mit: „Die Vernetzung über die bayerischen Landesgrenzen hinaus zu arbeitsweltlichen und sozialpolitischen Problemen schafft tragbare Strukturen, um politische Forderungen für die Gleichstellung von Frauen und Männern voranzutreiben. Dies stärkt und nährt auch wiederum die Arbeit vor Ort und in den evangelischen Netzwerken.“

Die Mitgliederversammlung fordert u.a.:

  • die kostenfreie vollzeitschulische Berufsausbildung mit Ausbildungsvergütung als Beitrag zur Überwindung der Entgeltlücke zwischen jungen Frauen und Männern,
  • das Entgelttransparenzgesetz zu einem wirkungsvollen Lohngerechtigkeitsgesetz weiterentwickeln,
  • die Ausweitung der Quote für die Privatwirtschaft sowie die Bereiche Medien, Kultur, Medizin und Wissenschaft,
  • die Bundesregierung auf, eine Studie in Auftrag zu geben, um die Dropout Quoten in technischen Berufen näher zu untersuchen,
  • den ILO-Prozess für Arbeits- und Sozialstandard „Gewalt gegen Frauen und Männer am Arbeits-platz“ voranzutreiben,
  • die Aufhebung gesetzlicher Kopftuchverbote zur Sicherung der Gleichstellung auf dem Arbeitsmarkt,
    Wahl-Parität, d.h. bei der anstehenden Wahlrechtsreform in dieser Wahlperiode konkrete Vorschläge zur gleichberechtigten Teilhabe in den Parlamenten zu berücksichtigen und damit dem Gleichstellungsgebot in Artikel 3 GG nachzukommen,
  • die Anerkennung von drei Entgeltpunkten für die Erziehung für alle Mütter bzw. Väter, die Finanzierung dieser Maßnahme aus Steuermitteln sowie die Nichtanrechnung der „Kindererziehungszeiten“ als Einkommen auf die Grundsicherung im Alter.

Als Auftakt zur Mitgliederversammlung fand am 22. Juni die Fachtagung: „Gleichstellung in der Digitalisierung“ statt. Hier diskutierten hochrangige Vertreter*innen aus Politik und Zivilgesellschaft über die Chancen und Risiken der digitalen Transformation für Frauen und über politische Strategien. Das Schwerpunktthema „Digitale Transformation und die Auswirkungen auf die Lebensbereiche von Frauen“ soll auch im kommenden Jahr fortgeführt werden.

Alle Beschlüsse der Mitgliederversammlung des deutschen Frauenrates finden Sie hier zum Download.

Weitere Informationen können Sie der Tagungsdokumentation entnehmen.

Das Foto zeigt die Delegation der Evangelischen Frauen in Deutschland (EFiD) bei der Mitgliederversammlung des Deutschen Frauenrates (DF) in Berlin mit Bundesministerin Dr. Franziska Giffey am 23.6.2018, die in ihrem Grußwort betonte: „Der Deutsche Frauenrat ist ein sehr wichtiger Partner des Bundesfrauenministeriums. Frauen können alles. Mit echter Gleichstellung, rechtlich und faktisch, machen wir Deutschland spürbar stärker.“ Aus Bayern: Nina Golf, Evang. Frauen in Bayern (EFB) Vorstand und wiss. Referentin kda (2. v. li); Dietlinde Kunad, Bundesvorsitzende DEF (3. v. re.), Michaela Wachsmuth, Geschäftsführerin Frauenwerk Stein (2. v. re.).
Foto: EFiD
Geschlechtergerechtigkeit, Digitalisierung, Frauen

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