„Nächstenliebe ist unabhängig von der Staatsangehörigkeit.“ kda-Leiter Rehm zur Reform der Fachkräfte-Einwanderung

NÜRNBERG. kda-Leiter Johannes Rehm begrüßt die heute im Bundestag beschlossenen Reform des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes und fordert eine neue Willkommenskultur.

Das heute im Bundestag verabschiedete Gesetz zur Weiterentwicklung der Fachkräfteeinwanderung ist aus Sicht des kda Bayern ein Schritt hin zu einer offeneren und menschenfreundlicheren Migrationspolitik. Insbesondere letzte Änderungen am Gesetz, wie die Ermöglichung eines rechtlichen „Spurwechsels“ von Flüchtlingen in die Arbeitsmigration oder die Erweiterung des Familiennachzugs für Inhaber*innen einer „Blue Card“ seien zu begrüßen, sagte der Leiter des Kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt, Johannes Rehm.

Es kommen Menschen mit eigenen Wünschen und Bedürfnissen

„In der Vergangenheit hat Migrationspolitik die Migration oft eher verhindert statt gefördert. Wenn wir als Land attraktiver für Erwerbstätige auch aus Nicht-EU-Ländern werden wollen, brauchen wir weniger Bürokratie und eine freundlichere Willkommenskultur. Integration bedeutet mehr als nur die Besetzung offener Stellen, es kommen schließlich Menschen mit eigenen Wünschen und Bedürfnissen zu uns“, so Rehm. Zu diesen Bedürfnissen gehöre das Familienleben. Der Nachzug von engen Familienangehörigen müsse für alle Arbeitsmigrant*innen erleichtert werden.

Wir brauchen die Integration von Lanzeitarbeitslosen und Zuwanderung aus dem Ausland

Dem deutschen Arbeitsmarkt werde in den kommenden Jahren Millionen Fachkräfte und auch einfache Arbeitskräfte fehlen. Dieses Problem gefährde viele Wirtschaftsbranchen und das gesellschaftliche Leben insgesamt, warnte der evangelische Pfarrer. Neben mehr Bemühungen um die Integration von Langzeitarbeitslosen und eine familienfreundlichere Arbeitswelt brauche es aus demografischen Gründen hohe Zuwanderungszahlen von Erwerbstätigen aus dem Ausland.

Für eine neue Haltung zur Arbeitsmigration!

Eine neue Haltung zur Arbeitsmigration ist deshalb in den Augen des bayerischen Theologen dringend nötig. Die Kirchen könnten dabei die christliche Perspektive einbringen. „Das Gebot der Nächsten- und Fremdenliebe ist unabhängig von der Staatsangehörigkeit. Jeder Mensch ist Ebenbild Gottes, egal woher er oder sie kommt.“

Stellungnahme des Bundesverbandes: „Ethik des Zutrauens“

Die aktuelle Stellungnahme „Ethik des Zutrauens“ des Evangelischen Verbandes Kirche Wirtschaft Arbeitswelt (KWA) zur Fachkräfteeinwanderung lesen Sie hier.

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