kda-Zeitarbeitstreff solidarisch mit Tarif-Forderungen für Leiharbeit

München. Am 15. Juni führte die IG Metall Tarifverhandlungen für die Leihbeschäftigten der Metall- und Elektroindustrie. Solidarisch mit den Beschäftigten waren auch Vertreter*innen der kirchlichen Facheinrichtungen kda, Sybille Ott, und der kath. Betriebsseelsorge und KAB, Hannes Kreller und Manfred Hufert sowie der Leiharbeitstreffs in München (im kda mit Referent Erich Utz) und Augsburg (IGM und die KAB).

Seit über 20 Jahren bestehen die Zeitarbeitstreffs in München und in Augsburg. Zu ihren zentralen Forderungen gehört, dass Leiharbeitnehmer*innen für gleiche Tätigkeiten gleich bezahlt und behandelt werden wie die direkt bei den Firmen Beschäftigten.

Seit der Liberalisierung der Zeitarbeit im Jahr 2003 erlaubte ein Gesetz, das von der gleichen Bezahlung abgewichen werden kann, wenn es einen Tarifvertrag gibt, auch wenn dieser schlechter ist.

Ein großer Teil der Leiharbeitnehmer*innen arbeitet zu schlechteren Bedingungen als die Stammbelegschaft. Leiharbeit ist bisher selten ein Sprungbrett in eine direkte Anstellung in der Einsatzfirma gewesen. Die veränderte Lage auf dem Arbeitsmarkt mit Fachkräftemangel verbessert die gewerkschaftliche Verhandlungsposition auch bei Tarifverhandlungen für Leiharbeitnehmer*innen.

In München fanden am 15. Juni Tarifverhandlungen für Leihbeschäftigte der Metall- und Elektroindustrie statt, die mit einer Demonstration und Kundgebung vor dem Verhandlungsort begleitet wurden. Auf der Kundgebung wurden die Forderungen vorgetragen und begründet. Der Verhandlungsführer machte sehr anschaulich, wie schwierig die Existenz von Leiharbeitnehmer*innen angesichts hoher Inflation und Lebenshaltungskosten ist.

Gestärkt durch die Unterstützung der zahlreichen Kundgebungsteilnehmer, die in ihrer Freizeit gekommen sind, zog dann die gewerkschaftliche Verhandlungsdelegation von der Kundgebung ins Verhandlungs-Hotel und konnte die Hauptforderung, 3000 Euro Inflationsausgleich, den es für die Stammbeschäftigten gab, zu einem großen Teil, 2300 Euro, auch für die Leiharbeitnehmer durchsetzen.

Der Zeitarbeitstreff in München findet – außer in der Sommerpause – immer am 1. Mittwoch im Monat statt. Beginn ist um 19 Uhr. Er wird von Erich Utz geleitet. Nähere Infos: Unterseite zum Zeitarbeitstreff

Bilder: Manfred Hufert

Politik, Arbeitnehmende, Leiharbeit, Arbeitsbedingungen

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