Kennen Sie dieses Rätsel mit den neun Punkten, die man mit vier, nicht abgesetzten Strichen verbinden muss? Das ist ein wenig wie Ostereiersuchen, darin sind wir vermutlich so kurz nach Ostern geübt ☺
Zugegeben, das ist nicht einfach. Ein kleiner Tipp: man muss zur Lösung das vorgegebene System verlassen und benötigt „Außenpunkte“, damit es gelingt. Versuchen Sie es einmal, vielleicht finden Sie so die Lösung.
Es sind eben diese Außenpunkte, also jene, die man nicht sieht, die eine Lösung unseres Rätsels erst ermöglichen. Ich denke, es kann als Beispiel dienen für viele Probleme, die uns im Leben herausfordern. In Psalm 37 finden wir solch einen religiösen „Außenpunkt“:
Befiehl dem HERRN deine Wege und hoffe auf ihn; er wird’s wohl machen.
Gott steht außerhalb unseres Systems und kann gerade deshalb eine Hilfe sein, so man ihm Glauben schenkt und sich auf diese Art der Problemlösung einlassen kann. Dies allerdings verweigern viele Menschen in unserer Gesellschaft mit aller Kraft, denn, wie heißt es so schön „selbst ist der Mann oder selbst ist die Frau“. Wir selbst wollen vital alles regeln, mit Klugheit und Kraft. Hilfe ist etwas für „Hilfsbedürftige“. Und wer möchte sich hier schon freiwillig subsummieren. Möglicherweise ein Grund, warum sich viele von der Kirche und dem Glauben abwenden. Unser Außenpunkt ist zu allem Unglück auch noch physisch nicht greifbar. Aber, wie aus unserem Rätsel ersichtlich wird, nur weil man etwas nicht sieht, heißt es nicht, dass es nicht da ist. Gott als haptisch ungreifbares Wesen in Problemlösungen mit einzubeziehen, könnte durchaus Sinn machen. Und wie macht man das? Ganz einfach: wir sprechen Gott an, in formellen Gebeten oder in völlig freier Weise. Das spielt keine Rolle, denn essentiell ist die Kommunikation an sich. Sowohl im Glauben, als auch im realen Leben. Versuchen Sie es, es dürfte sich lohnen.
René Steigner