„Straße, Schiene, Radweg – wir brauchen mehr von allem!“

MÜNCHEN. „Was muss in den kommenden Jahren für die Verkehrs-Infrastruktur in München und Oberbayern getan werden?“ Zu dieser Frage diskutierten im Vorfeld der bayerischen Kommunalwahlen am 12.Februar in der Regionalstelle des kda Bayern fünf Volksvertreter*innen miteinander: Stefan Löwl (CSU), Landrat des Landkreises Dachau, und die Landtagsabgeordneten Dr. Martin Runge (Bündnis 90/Die Grünen, Vorsitzender Kommunalausschuss), Hans Friedl (Freie Wähler, Verkehrsausschuss), Diana Stachowitz (SPD, Wirtschafts- und Infrastrukturausschuss) und Sebastian Körber (FDP, Vorsitzender Verkehrsausschuss).

In Gegenwart des Regionalbischofs für München und Oberbayern, Christian Kopp, und des Leiters des kda Bayern Professor Dr. Rehm entwickelte sich unter der Moderation von Pfarrer Peter Lysy eine lebhafte Diskussion.

An Ideen für die Mobilität der Zukunft mangelte es dabei nicht: City-Maut, Werksbusse, Car-Sharing, Umgehungsstraßen oder ÖPNV-Flatrate waren einige der Vorschläge, die diskutiert wurden. Sebastian Körber stellte sein Konzept einer „Bayern-Mobil-App“ vor, die jedem Bürger jederzeit und überall Verkehrsalternativen vom E-Scooter bis zum ICE aufzeigt, samt Verspätungsmelder und Ticketbuchung.

Dass neue Verkehrskonzepte gebraucht werden, darüber bestand Einigkeit. „Der Verkehr kollabiert an allen Ecken“, stellte Hans Friedl fest. Ob die Lösung aber in einem „Eindampfen des motorisierten Individualverkehrs“ liegt, wie Martin Runge empfahl, oder eher im Ausbau sämtlicher Verkehrsarten, das sahen die Parteivertreter unterschiedlich.  Stefan Löwl  forderte angesichts zunehmender Mobilitätsbedürfnisse: „Straße, Schiene, Radweg – wir brauchen mehr von allem!“

Die soziale Seite der Verkehrspolitik thematisierte vor allem Diana Stachowitz. Für eine alleinerziehende Mutter in ihrem Stimmkreis Hasenbergl sei es schon finanziell ein Riesenproblem, überhaupt irgendwo hinzufahren. Arme Familien könnten sich oft nicht einmal einen Ausflug ins Oberland leisten. In solchen Fragen solle sich auch die Kirche mit starker Stimme an der Debatte beteiligen, ermunterte Stachowitz die Gastgeber.

Im Schlusswort der Veranstaltung lobte Christian Kopp den lebhaften Austausch. So wie hier auf dem Podium brauche es überall mehr Miteinander, um Wandel zu bewältigen, so Kopp. Das gelte nicht nur für die Mobilität, sondern für alle drängenden Probleme unserer Zeit, sei es etwa Migration, Armut oder Klimawandel.

Titelbild: von links nach rechts: Sebastian Körber, Hans Friedl, Diana Stachowitz, Dr. Martin Runge, Stefan Löwl (Foto: kda Bayern)

Der neue Münchner Regionalbischof Christian Kopp hatte bei der Podiumsdiskussion das kirchliche Schlusswort.
Foto: kda Bayern
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