MÜNCHEN/ HEILSBRONN. In Kooperation mit dem Religionspädagogischen Zentrum (RPZ) Heilsbronn hat der kda Bayern Anfang des Jahres einen Unterrichtsentwurf zum Thema „Sozialwahlen“ für den evangelischen Religionsunterricht an Berufs- und Berufsfachschulen vorgelegt. Er bietet nicht nur Hintergrundinformationen zu der drittgrößten Wahl in Deutschland. Im Unterrichtsgeschehen soll auch entdeckt werden, wie evangelische Christ*innen sich als gewählte Mitglieder in Gremien und Funktionen der sozialen Sicherungssysteme engagieren. In Bayern stellt hierbei die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Soziale Fragen (EAG), eine Kooperationspartnerin des kda Bayern, engagierte Ehrenamtliche für diese Arbeit.
Sicher – nicht nur in Krisenzeiten
Die Corona-Pandemie führt vielen Arbeitnehmer*innen zum ersten Mal vor Augen, wie wertvoll nicht nur unsere sozialen Sicherungssysteme sind, sondern auch das Wissen darüber, wie sie funktionieren – etwa bei Fragen wie: Wann darf ich bei meinem kranken Kind zuhause bleiben und wie erhalte ich dafür Kinderkrankengeld? Wie berechnet sich mein Kurzarbeitergeld? Wird meine Corona-Erkrankung eigentlich als Berufskrankheit anerkannt?
Aber nicht nur in solch einer Ausnahmesituation ist es gut zu wissen, wie und wo man als Versicherte*r Unterstützung und die richtigen Antworten auf seine Fragen erhält. Hier können etwa ehrenamtliche Versichertenberater*innen helfen, die sich aus den Arbeitnehmerorganisationen rekrutieren, die bei den Sozialwahlen antreten. Ehrenamtliche aus diesen Organisationen wie der EAG sind darüber hinaus auch in den Gremien der Sozialversicherungen oder als Arbeits- und Sozialrichter*innen aktiv.
In der Schule Lebenswelt und Christsein verbinden
„Vielen Menschen ist gar nicht bekannt, wie vielfältig das Engagement evangelischer Christ*innen in den Sozialversicherungen ist. Gerade im evangelischen Religionsunterricht an beruflichen Schulen bietet sich eine Chance, darüber mit den Schüler*innen ins Gespräch zu kommen und sich die Frage zu stellen, was dieses Engagement mit dem christlichen Glauben zu tun hat.“, so Peter Lysy, Pfarrer beim kda Bayern in München und Co-Autor des Unterrichtsentwurfs.
„Uns war es ein Anliegen, die Schüler*innen dabei in Ihrer Lebenswelt abzuholen. Viele haben gar keine Vorstellung davon, was eigentlich mit dem Teil des Geldes passiert, das zwar auf ihrem Gehaltszettel erscheint, aber statt auf ihrem Konto zu landen an die Arbeitslosen- oder Rentenversicherung überwiesen wird.“, so Heide Hahn, Referentin für berufliche Schulen am RPZ Heilsbronn und Co-Autorin.
Der Unterrichtsentwurf kann sowohl auf unserer Homepage im Bereich „Unterricht und Bildung“ als auch beim RPZ Heilsbronn abgerufen werden.
(Foto: Damaris Wessinger/ Pixabay)