Unser Vorsatz für 2023: Einen Realitätscheck durchführen!

Die Jahreslosung für 2023 lautet „Du bist ein Gott, der mich sieht“ (Gen.16,13). In der Geschichte erfährt die Magd Hagar Zuspruch und Stärkung durch Gott. Uns hat dieser biblische Satz Hagars ermuntert, einen Realitätscheck durchzuführen.

Ja, wir sind zwei gestandene Frauen und machen unsere Arbeit auch wirklich gut, wenn da nicht unsere „inneren Kritiker“ wären: Alte Bekannte, die wir beiden nur zu gut kennen und die sich wohl aus jahrelang erlernten Mustern und unseren inneren „Glaubenssätzen“ zusammensetzen.

„Ich bin nicht gut genug“, „Ich kann niemandem trauen.“, „Ich darf keine Fehler machen.“, „Nur, wenn ich etwas leiste, werde ich geliebt.“, „Ich muss alles alleine schaffen“, „Ich darf anderen nicht zur Last fallen.“

Frauen wie wir bewerten sich im Berufsleben zu kritisch – das bestätigen Ergebnisse einer wissenschaftlichen Studie der Internationalen Hochschule Bad Honnef – Bonn: Frauen bewerten ihre Stärken selbst weit niedriger als ihr direktes Umfeld diese einschätzt. Die Studie bestätigt damit den seit Langem kritisierten Gender-Gap in Bezug auf die Selbsteinschätzung beruflicher Leistungen von Frauen.

Also auf zum Realitätscheck!

Hinterfragen wir mal unsere inneren Kritiker. Natürlich ist es gut und wichtig, Risiken vernünftig abzuwägen. Aber wenn Bedenken uns davon abhalten, unsere Meinung zu sagen, die Schuld auch mal bei anderen zu suchen oder eigene Erfolge zu feiern, dann sind wir eindeutig zu hart mit uns selbst. Und hindern uns daran unsere Träume zu verwirklichen.

Antworten wir in diesen Situationen unseren alten Bekannten doch mal mit den Worten:

„Wer sagt eigentlich, dass ich das nicht schaffe?“

Uns beiden hilft der gemeinsame Austausch, um unsere beruflichen Kompetenzen realistisch einzuschätzen und unsere Leistung selbst zu sehen und somit unser Licht nicht unter den Scheffel zu stellen.

Der Arbeitsmarkt wartet auf gut ausgebildete Frauen. Also traut euch was zu! Auch aus Unternehmenssicht ist es sinnvoll, das Potenzial der Frauen anzuerkennen, zu fördern und ihre Selbstwahrnehmung positiv zu verstärken, da sie sonst im Wettrennen um Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt verlieren.

Also ran an den Realitätscheck: Blinder Fleck – Check und weg! Falsche Bescheidenheit – Check und weg! Karriereträume – Check! Wir haben Chancengleichheit verdient und sind beruflich so begehrt wie nie!

Gott sieht uns und all unsere Gaben.

 

Dagmar Eck, Referentin für Arbeitswelt und Politik, Evangelische Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft. Sie und ihre Kollegin Silke Scheidel arbeiten für die Evangelische Kirche der Pfalz.

Bild: Sasin Tipchai via Pixabay

Dies ist eine Andacht zum Frauenmonat März 2023. Er hat den Schwerpunkt: „Gott sieht mich und meine Arbeit“.

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