Robotik als Antwort auf den Pflegenotstand?

MÜNCHEN. Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt, bedingt durch die demographische Entwicklung, stetig an. Gleichzeitig fehlt qualifiziertes Personal. Deshalb stellt sich umso mehr die Frage nach technologischen Lösungen in der Pflege. Antworten darauf versucht das neueste Papier des Bayerischen Landesfrauenrats zu geben.

Pflegesituation unter dem Brennglas

Die aktuelle Krisensituation durch die Corona-Pandemie weist wie ein Brennglas in aller Deutlichkeit auf die bestehenden Defizite hin. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) stellt ab 2020 ein Fördervolumen von 20 Mio. Euro für die Entwicklung neuer Pflegetechnologien zur Verfügung. Mit technischen Innovationen sollen Pflegekräfte und pflegende Angehörige entlastet werden.

Robotik nur eine Seite der Medaille

Ist Robotik die Lösung? Diese Frage stellt das aktuelle Forderungspapier des Bayerischen Landesfrauenrates „Robotische Systeme in der Altenpflege – Entlastung für die Arbeitskräfte?“. Mitgearbeitet daran hat Nina Golf, wiss. Referentin. Sie sagt: „Robotik in  einem hochsensiblem Bereich wie der Pflege älterer Menschen darf kein Selbstläufer sein. Pflege ist Interaktions- und Sorgearbeit, sie ist fachlich anspruchsvoll, erfordert komplexe soziale Fähigkeiten und hilft heilen. Deshalb ist es wichtig, Pflegekräfte und Patienten*innen  – ihr Wissen und ihre Bedürfnisse – systematisch bei der Entwicklung und Einführung von unterstützenden robotischen Systemen einzubeziehen und die Diskussion über ethische Grundsätze weiter zu führen. Aber an erster Stelle steht, die Arbeitsbedingungen und Löhne für Pflegekräfte nun endlich spürbar zu verbessern! Gute Pflege hat immer zwei Seiten.“

(Foto: StockSnap/ pixabay.com)

Digitalisierung, Frauen, Gesundheit

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