Sommerzeit ist Ferienzeit

Endlich sind die Sommerferien schon zum Greifen nah und die kommenden Wochen versprechen viel Zeit zum Entspannen, Zeit zum Erholen, zum Lachen, Tanzen und Träumen. Viele sind schon unterwegs in den Urlaub oder freuen sich und bereiten sich darauf vor.

Andere müssen sich noch gedulden, da noch nicht alle Aufgaben erledigt sind. Dabei denke ich an die vielen Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die gerade ihre Sommerprüfung im Gastgewerbe abschließen. Für sie liegt noch eine Zeit des Wartens und Hoffens vor ihnen. Der schriftliche Teil der Abschlussprüfung ist hoffentlich bestanden. Jetzt heißt es, noch einmal aufzubrechen, um das ersehnte Ausbildungsziel der praktischen Prüfung zu erreichen.

So hat mir Tina erzählt, dass sie sich so sehr auf ihre Abschlussprüfung freut, um endlich ihre Familie in Nepal wieder sehen zu können. Sie träumt schon lange Zeit davon und hat große Sehnsucht nach ihren Lieben. Mittlerweile sind mehr als 3 Jahre vergangen.

In vielen Situationen unseres Lebens brauchen wir Träume, um weitere und neue Schritte gehen zu können. Träume zeigen uns, was uns bewegt und was uns beschäftigt. Manchmal sind sie voller Abenteuer und Freude, manchmal aber auch voller Ängste und Sorgen. Doch egal, was wir träumen, es gibt uns die Möglichkeit, unsere Gedanken und Emotionen zu sortieren und zu verarbeiten.

Ich denke dabei etwa an Daniela. Sie hat nach ihrer erfolgreichen Praxisprüfung als Köchin erzählt, wie sie vor ihrer Prüfung immer wieder im Traum ihr Menü zubereitet hat und dadurch die schwierigen Schritte ohne Anstrengung im Schlaf wiederholten konnte.

In der Bibel wird oft davon erzählt, dass Menschen Träume haben, in denen sie eine Botschaft von Gott bekommen oder sogar Gott selber ihnen begegnet. Es sind Träume, die Menschen Hoffnung geben, sie weiterführen, eine Perspektive eröffnen.

Als ein Teil des Volkes Israel etwa fernab der Heimat in Babylon in der Gefangenschaft war, verschleppt nach einem zerstörerischen Krieg, träumte es einen Traum. Es war ein Traum der Befreiung durch Gott. Überliefert ist er uns im Psalm 126:

„Wenn Gott die Gefangene Zions erlösen wird, dann werden wir sein wie die Träumenden. Dann wird unser Mund voll Lachens und unsere Zunge voll Rühmens sein.“

So kann es auch heute befreiend sein, einfach mal eine Zeit zu verweilen, im Garten sich auf eine Wiese zu legen, den Blick zum Himmel zu richten, den Wolken zu folgen und die Gedanken schweifen zu lassen. Deshalb sollten wir uns erlauben, zu träumen und uns von unseren Träumen inspirieren lassen.

Thomas Ruthenberg, Diakon und Küchenmeister, Kirchlicher Dienst im Gastgewerbe

Bild: Oksanako84 / Getty Images via Canva

Auszeit, Ausbildung, Gastgewerbe, Geistliches

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