Vom Umgang mit Quer- und Tiefschlägen

MÜNCHEN/ HAMBURG. Der SeitenWechsel, ein Programm speziell für Führungskräfte, die für eine Woche die Seiten wechseln und in einer sozialen Einrichtung arbeiten, hat ein neues Online-Angebot – die „SeitenWechselAKADEMIE“. Hier ging es diesmal um die Frage nach Umgang mit Frust. Jürgen Zenkel, Gesellschafter der JugendArbeit und Sport gGmbH in München, stand als Experte den Führungskräften Rede und Antwort und gab aus seiner Erfahung in der sozialen Arbeit mit gewaltbereiten und straffälligen Jugendlichen wertvolle Tipps.

Mit einem Frustspezialist im Gespräch

Kennen Sie das: Schnelle und häufige Veränderungen, großer Zeitdruck, noch größere Erwartungen, die schier unerfüllbar scheinen und Frust auslösen, der wiederum auf Stimmung und Motivation drückt? Manche Menschen reagieren darauf mit Rückzug und sind nur mehr schwer erreichbar. Andere wiederum reagieren polternd, laut und emotional. Als Führungskraft kann man da schon mal ratlos sein.
Zenkel ist quasi ein “Frustspezialist”. In seinen 30 Jahren bei der Work and Box Company in München musste er in seiner Arbeit mit als „hoffnungslos“ abgestempelten Jugendlichen viel Frust aushalten. Das gilt nicht nur im Umgang mit den Jugendlichen, sondern auch in Bezug auf den eigenen, wenn es nicht so läuft, wie es soll. So ging er im Gespräch mit den zugeschalteten Führungskräften der Frage nach, was es braucht, um Frust in Stärke zu verwandeln und Alternativen zu Gewalt und Rückzug zu finden.

Constanze Sigl, die zusammen mit Peter Lysy und Sabine Weingärtner vom kda Bayern den Seitenwechsel in Bayern verantwortet, hat vor allem drei Punkte mitgenommen:
1. Das große Ziel im Auge behalten. Frust bei Zwischenzielen sei normal, wenn man aber das „große Ziel“ im Auge behält, leichter auszuhalten.
2. Sich selbst auf den Weg machen und aktiv den Kontakt suchen.
3. Dran bleiben und nicht locker lassen. Gerade wenn es um Emotionen geht, nicht schönreden, sondern da sein und die unangenehmen Emotionen mit dem anderen aushalten.
Sie ist sich sicher: „Auch wenn Mitarbeiter*innen nicht gleichzusetzen sind mit Klient*innen sozialer Einrichtungen, lässt sich daraus doch einiges ableiten für die Führung von Menschen und Teams.“

SeitenWechselAKADEMIE als Perspektivwechsel „to go“

Mit der SeitenWechselAkademie erweitern wir unser Angebot und geben die Möglichkeit eines Perspektivwechsels “to go”: In verschiedenen einstündigen Online-Veranstaltungen stellen leitende Mitarbeitende unserer sozialen Partnerinstitutionen führungsrelevante Themen aus ihrer Perspektive vor. Die Teilnehmenden haben dabei die Möglichkeit, Fragen zu Ihren (Führungs-) Herausforderungen an die Expertinnen und Experten zu richten.
Hier finden sie die nächsten Termine rund um den SeitenWechsel.

(Foto: punttim/ pixabay.com)

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