MÜNCHEN. „Europa. Jetzt aber richtig.“ Unter diesem Motto standen die diesjährigen Maikundgebungen in Bayern. Der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt beteiligte sich mit Infoständen und Aktionen an den bayernweit stattfindenden Kundgebungen.
Was brauchst Du zum Leben?
„Was brauchst Du zum Leben?“ mit dieser Frage machte die Münchner Regionalstelle bei der diesjährigen Maikundgebung auf sich aufmerksam. Passant*innen wurden gefragt, was sie monatlich auszugeben schätzen im Bereich der Bildung, Kleidung, Gastronomie, Reparaturen im Haushalt, Kommunikation, Freizeit und Kultur, Gesundheit, Mobilität und Hygiene. Die Höhe der jeweiligen Schätzwerte wurden in einen Weidenkorb gelegt und dann mit einem Taschenrechner zusammen gezählt. Zwischen 150 Euro und 1800 Euro lagen die jeweiligen vermuteten Bedarfe.
Mit dieser Aktion wollten die Veranstalter anregen, über den eigenen Finanzbedarf nachzudenken, und deutlich machen, dass der „Warenkorb“ für Hartz IV-Bezieher mit 416 Euro nicht ausreichend ausgestattet ist.
Millionen Menschen haben nicht mehr genug zum Leben
Seit Jahren ist der kda in der bayerischen Initiative “Rechte statt Reste” engagiert. Gemeinsam treten acht kirchliche und gewerkschaftliche Organisationen für eine Erneuerung sozialer Rechtsgarantien ein. Soziale Sicherheit und Teilhabe an einem angemessenen Lebensstandard sind Menschenrechte. Doch die lückenhafte Grundsicherung in Deutschland hat dazu geführt, dass Millionen Menschen nicht mehr genug zum Leben haben. Ein wachsendes Angebot existenzsichernder Hilfen, z.B. durch Lebensmitteltafeln und andere Initiativen, versucht die Lücke zu schließen. Doch der Staat kann die Gewährleistung des Existenzminimums nicht an die Zivilgesellschaft delegieren. Wir brauchen eine Neuberechnung und Neuausrichtung der Grundsicherung in Deutschland.
Foto: kda Bayern