Welcher Abschied passt für mich? – Den Ruhestand entspannt angehen

HEILSBRONN. Rund um den Übergang in die Rente haben sich 16 Teilnehmende im Religionspädagogischen Zentrum beim jährlichen Seminar „Ruhestand im Blick“ ausgetauscht. Zwischen „Irgendwann muss gut sein“, „Was bin ich noch wert?“ und „Ich brauche einen Plan“ diskutierten die angehenden Ruheständler*innen zwei Tage über das Abschiednehmen vom Beruf und ihre Zukunft jenseits von Leistungsdruck und ständiger Erreichbarkeit.

„Ich bin nicht mehr Mister Wichtig“

„Ich liebe meinen Beruf und Rente ist da ein großes Fragezeichen“, so beschrieb es eine Teilnehmende. Sich über Unsicherheiten und Befürchtungen auszutauschen war ein Bedürfnis in der Seminar-Gruppe.  „Selbstmotivation, Bestätigung und Feedback – wo kommt das jetzt her?“ brachte es ein Teilnehmender auf den Punkt. Einige berichteten von großer Erschöpfung angesichts von Krisen, Krankenstand und zunehmender Verdichtung von Arbeit. Trotzdem ist es nicht leicht, loszulassen und einen Neuanfang zu machen: „Schaffe ich das? Wird mir langweilig sein? Werde ich mich einsam fühlen und ohne richtige Struktur mit allen Veränderungen zurechtkommen?“ Diese Fragen stellten sich die angehenden Rentner*innen.

„Miteinander einschwingen“

„Zweiter Stock Altbau mit Kniearthrose ist nicht der Hit“, so ein Diskussionsbeitrag zur Wohnsituation im zunehmenden Alter. „Wann ist ein guter Zeitpunkt für einen Ortwechsel? Wie organisiere ich mir ein barrierefreies Zuhause?“ Diese Fragen tauchten auf. Und auch das Leben als Paar und mit Freunden war Thema in den Gesprächen. Den Partner oder die Partnerin in den Übergangsprozess mit einbeziehen, neue Gemeinsamkeiten finden, sich „miteinander einschwingen“ kam ebenso zur Sprache wie das Pflegen von Freundschaften und Familienbeziehungen. Allerdings: „Abruf-Oma ist nicht mein Modell“, formulierte eine Teilnehmerin.

Rente als neuer Beruf

Eher schon „die Rente als neuen Beruf betrachten, bei dem ich jetzt erst mal wieder in die Lehre gehe“, umschrieb es ein Teilnehmer. Ob Ballonfahrt, Lesepatin, Möbel bauen oder Line Dance – an Ideen für Aktivitäten in dieser „Lehrzeit“ mangelte es den Teilnehmenden nicht. „Ich habe hier wertvolle Tipps und Impulse bekommen.“ oder „Ich kann es ruhig und gelassen angehen und werde meinen Weg finden“ So freuen sich einige in der Schlussrunde. Sie sind sich einig: die Begegnung und der Austausch mit den anderen haben gutgetan und neue Perspektiven eröffnet.

Rente, Zeit, Arbeitnehmende

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