Wie bastle ich mir meinen Traum-Job?

NÜRNBERG. Motiviert und produktiv durch „Job-Crafting“. Das war der Titel einer Veranstaltung, an der kda-Referentin Hanna Kaltenhäuser teilgenommen hat. Nun erklärt sie, was sich dahinter verbirgt und wie das geht.

„Meine Arbeit macht mir Spaß. Ich arbeite mit Hingabe“. Eine solche Einstellung zum eigenen Job könnte das Ergebnis von Job-Crafting sein, sagt Moritz Reichert von der wirtschaftspsychologisch orientierten Unternehmensberatung „Black-Box-Open“ bei seinem Vortrag zum „Homeoffice-Crafting“ für die Industrie- und Handelskammer (IHK) Nürnberg und den Arbeitskreis „Gesundheit am Arbeitsplatz“ der Initiative familienbewusste Personalpolitik. Mit welchen Werkzeugen im Koffer Arbeitnehmende und ihre Vorgesetzten Anforderungen und Nachteile – etwa im Homeoffice – ausgleichen können, darüber tauschten sich die Arbeitsgruppen-Teilnehmenden aus, zu denen auch kda Referentin Hanna Kaltenhäuser gehört. Unter „Job-Crafting“ versteht man die individuelle Gestaltung seiner Arbeit, sodass sie an die eigenen Fähigkeiten und Bedürfnisse angepasst wird.

Insbesondere die Arbeit im Homeoffice fordere von Beschäftigten fortgeschrittene Selbstführungskompetenzen. Die Balance zwischen Anforderungen und Ressourcen müsse stimmen. „Es ist wichtig, das Homeoffice als Arbeitsort so zu gestalten, dass es uns stärkt“, erklärt der Wirtschaftspsychologe Reichert. Denn den Vorteilen des Homeoffice wie höhere Autonomie, größere Flexibilität oder Zeitersparnis stehen Nachteile wie Arbeitsverdichtung, weniger Austausch mit Kolleg*innen, Zoom-Müdigkeit und Erschöpfung durch Mehrarbeit gegenüber. Hier können die Unterstützung durch die Führungskraft, eigene Fachkompetenz sowie ein ruhiger und gut ausgestatteter Arbeitsplatz Stellschrauben hin zu einem Zustand des „Work Engagement“ sein. Das bedeute, mit Spaß und Hingabe ganz vertieft zu sein in die Arbeitsaufgaben.

Individuelle Werkzeuge helfen

Allerdings braucht es dafür Voraussetzung oder besser gesagt individuelle Werkzeuge. Denn für jede/n sieht das Job-Selbst-Management wieder etwas anders aus. Das können Mikro-Pausen sein, mit denen man sich von der Arbeit distanziert und mit kurzen Dehnübungen an der frischen Luft den sitz-gestressten Körper mobilisiert. Andere Möglichkeiten sind etwa beim Telefonieren herumlaufen, sich Musik anmachen, die Arbeit in Blöcke einteilen, kleine Belohnungen in den Tag integrieren oder sich Digital-Detox-Inseln schaffen.

Diese Strategien helfen, die Arbeit besser an die eigenen Bedürfnisse anzupassen und gesund und motiviert zu bleiben. „Es geht um kleine Veränderungen und strategische Anpassungen“, sagt Reichert. Jede/r solle sich das aussuchen, was am besten auf ihn/sie und die Situation passt. Sehr hilfreich sei es auch, sich im Team darüber auszutauschen und voneinander zu lernen.

Text und Foto: Hanna Kaltenhäuser/kda Bayern

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