„Wir kämpfen hier um jeden Menschen!“ Aktion für den Erhalt der Arbeitsplätze beim Kaufhof in Nürnberg

NÜRNBERG. Der GALERIA Kaufhof in der Königsstraße steht auf der Schließliste des Konzerns. Die Beschäftigten wehren sich – und erhalten Solidarität von allen Seiten.  Stimmen aus dem Betriebsrat, der Gewerkschaft verdi und der Politik.

Dass der Mensch einfach nichts mehr zählt, das ist sehr traurig!“

Die Kolleg*innen von Galeria Kaufhof in der Königstraße stehen eng zusammen bei der  Aktion zum Erhalt ihrer Arbeitsplätze.  „Angst und Wut“, „Immer alles gegeben“, „Das alles nach 35 Jahren“ steht auf den gelben Sprechblasen, die sie hochhalten.  „Ich bin seit 33 Jahren im Unternehmen. Es ist wie eine Familie für uns. Dass das von heute auf morgen einfach hin geschmissen wird, dass der Mensch einfach nichts mehr zählt, das ist sehr traurig“, sagt Betriebsrätin Nadira Ramulic. Für ihren Kollegen und Betriebsratsvorsitzenden Robert Fritzlaff ist das „wie ein böser Traum“. Wenn er durch das Haus gehe, sehe er „wirklich oft Tränen – da geht eine Welt unter“. Er hört zu und tröstet, so gut er kann.

„Unsere Solidarität ist Ihnen sicher!“

Bei der Aktion in der Nürnberger Königstraße ruft Gewerkschaftssekretärin Jaana Hampel ins Mikrofon: „Jeder Mensch von euch ist es wert, dass dieser Laden weiterläuft. Wir kämpfen hier um jeden Menschen, um jedes Schicksal, um 140 Leute.“ Unterstützung bekommen die Beschäftigten auch von der Stadtspitze: OB Markus König und Wirtschaftsreferent Fraas stellen sich hinter das Verdi-Banner und versprechen, bei der Konzernspitze in Essen für den Erhalt der Häuser in Langwasser und in der Königstraße zu kämpfen. Auch Verena Osgyan von den Grünen spricht Mut zu: „Es gibt Chancen und Ideen für Kaufhäuser. Unsere Solidarität ist Ihnen sicher“.

In einer Presseerklärung fordert kda-Leiter Johannes Rehm den Warenhaus-Konzern auf, den Mitarbeitenden „größtmögliche Unterstützung zu geben statt sie fallen zu lassen“. Die Beschäftigten hätten es einfach verdient, dass die geplante Transfergesellschaft finanziell so ausgestattet ist, dass die Menschen weiterqualifiziert werden könnten.

Hanna Kaltenhäuser, kda Nürnberg

Foto: kda Bayern

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