Zeichen setzen zur Sozialwahl

Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen. (Galater 6,2)

Vom 11. April bis zum 31. Mai wählen 52 Millionen Versicherte bei der drittgrößten Wahl in Deutschland die Gremien der Sozialversicherungsträger.

Die Sozialsysteme gehen auf eine lange Tradition zurück bis in die Anfänge des 19. Jahrhunderts. Sie sind christlich begründet und wurden ständig weiterentwickelt. Dadurch konnte die soziale Frage zum Teil aufgefangen und die Lebensrisiken von Arbeitnehmer*innen institutionalisiert werden.

Die evangelischen und katholischen Arbeitnehmerorganisationen treten bei der Sozialwahl mit einer gemeinsamen Liste an. Das ist ein deutliches Zeichen der Ökumene: Der Glaube an Jesus Christus und die Orientierung an seiner Botschaft sind ein starkes verbindendes und verbindliches Rüstzeug. Als Christen tragen wir Verantwortung hier und jetzt.

„Jetzt ist die Zeit!“ ist auch das Motto des Nürnberger Kirchentages.

Wir setzen uns ein für Benachteiligte, richten Mutlose auf und tragen die Last der Anderen. Unsere Nächstenliebe gilt den Kindern, den Alten, den Kranken, den Alleinerziehenden, den Behinderten, den Fremden. Christinnen und Christen sind Anwälte für die Schwachen.

Die Wirtschaft kennt oft keine Moral und keine christlichen Werte. Als Christen treten wir ein für Würde, Menschlichkeit und Selbstbestimmung. Im christlichen Handeln verlangt der Glaube an Gott, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen und nicht den schnöden Mammon. Denn jede Person ist ein Ebenbild Gottes mit einer gleichen und unveränderlichen Würde.

Diese Würde verlangt, den Menschen zur selbstbestimmten, verantwortungsvollen Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu befähigen und seine Teilhabe auch im Alter sowie bei Krankheit und Gebrechen bestmöglich zu schützen und zu erhalten.

Wir brauchen eine starke Stimme für christliche Werte und Grundsätze in der sozialen Selbstverwaltung. Ehrenamtliches Engagement ist nicht selbstverständlich; vielmehr zeichnet sich immer mehr eine Erosion der gesellschaftlichen Solidarität ab.

Setzen wir ein Zeichen als Christen und Christinnen, wirken wir segensreich in die Welt hinein und lassen wir so die Strahlkraft des Evangeliums leuchten.

Reinhold König, BVEA/afa-Pfarrer und kda-Beauftragter, Kronach

Foto: Leopictures via pixabay

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