60 Jahre Kirche für Arbeitnehmende mobilisiert

MAXHÜTTE-HAIDHOF. Rund um die kda-Bauwagenkirche feierte die Aktionsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (afa) für Regensburg und das Städtedreieck unter freiem Himmel ihr 60jähriges Bestehen. Der Ort Maxhütte-Haidhof sei dafür sehr passend, so Diakon und afa-Geschäftsführer Klaus Hubert in seiner Fest-Predigt.

Gemeinsam für die Menschen vor Ort

Denn gerade hier wurde lange um die Arbeitsplätze in der Maxhütte gekämpft, die als wichtigster Arbeitgeber im Ort dann doch verloren ging. Aus der sogenannten Sozialpläner-Arbeit mit Betroffenen entstand in Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften und der KAB ein Netzwerk, das die Entlassenen und ihre Familien unterstützte. Eindrucksvolles Beispiel für den Aufbau der evangelischen Arbeitnehmerarbeit vor Ort sei der Schmied Bruno Viertlmeister, der sich bis in den Gemeinderat und später in die Landessynode hinein für die Menschen aus der Maxhütte eingesetzt hat.

Themen, die auf den Fingern brennen

Im Rückblick auf die Arbeit der vergangenen 60 Jahre äußerten sich die zwei afa Frauen Annemarie Adelhardt und Dorothea Hoffmann stolz darauf zu sein, wie es gelungen ist, die Arbeiterschaft mit den afa Veranstaltungen anzusprechen. Bis in die Nacht hinein hätten dort die Teilnehmenden heftig diskutiert, so Adelhardt. Vorher brauchte es aber auch mühevolle Kleinarbeit: Klinkenputzen bei vielen Hausbesuchen, um die ersten Teilnehmer *innen und Mitarbeiter*innen zu finden. In den Seminaren oder bei Vortragsabenden wurden Themen behandelt, die den Arbeitnehmer*innen auf den Fingern brannten: Probleme am Arbeitsplatz, im Betriebsrat, bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder das aktuelle politische Zeitgeschehen.

Blick in die Zukunft

Das Jubiläum sei für die afa kein Anlass, sich mit dem Erreichten zufrieden zu geben. „Der heutige Tag verpflichtet uns, vorwärts zu blicken und zu überlegen, was in den nächsten 10 oder 20 Jahren getan werden muss“, so Dorothea Hoffmann. Schwerpunkt einer solchen Arbeit solle es sein, denen zu helfen, die von der technischen Entwicklung überrollt werden. Deren Arbeitsplätze z.B. „wegrationalisiert“ werden und für die in prekären Arbeitsverhältnissen Altersarmut bereits vorprogrammiert ist.

Gottesdienst, Arbeitnehmende, Kirche

Meldungsarchiv

Vorheriger Beitrag
Trauer um Fritz Schösser
Nächster Beitrag
Viele Schätze beim Kirchentag auf dem Hesselberg

Ähnliche Beiträge