Alles bleibt anders

Augsburg / Oberhof (Thüringen). Veränderungen – das war das große Thema bei einem Seminar im AWO-Tagungshaus in Oberhof (Thüringen). Veranstaltet wurde das Seminar von der kda Regionalstelle Augsburg gemeinsam mit der Betriebsseelsorge Donau-Ries für Mitglieder und Partner*innen der Gewerkschaft NGG.

„Die Region Thüringen war ein perfekter Veranstaltungsort für unser Wochenende“, so Diakon Ulrich Gottwald von der kda-Regionalstelle Augsburg.

„Im Seminar ging um den persönlichen Umgang mit Veränderungen, gerade im Hinblick auf die berufliche Biografie. Natürlich war und ist immer noch für viele Menschen die politische Veränderung und die damit oft verbundenen beruflichen Neuorientierungen während und nach 1989 ein großes Thema.“

Ort der Exkursion war das Gothaer Brauhaus. Das Gebäude selbst erlebte seit der „Wende“ immer wieder Veränderungen – und das bis zum heutigen Tage, ganz aktuell mit der Übernahme durch eine große Münchner Brauerei.

Durch die anschaulichen Berichte der Betriebsräte waren die Seminarteilnehmer*innen live dabei. Sie hörten von den vielfachen  psychischen Belastungen, denen die Mitarbeiter*innen in der Region auch ausgesetzt waren, wenn es wieder galt einen neuen „Besitzer“ zu finden.

Natürlich waren auch die politischen Veränderungen bis in die aktuelle Zeit ein großes Thema. Bei etlichen Diskussionen wurde auch klar, dass manchmal keine Einigung zu erzielen war wie, gerade in Hinblick auf die Parteienlandschaft, Veränderungen zu bewältigen sind. Auch die Frage, ob es in mancher Hinsicht überhaupt Veränderungen braucht, wurde sehr lebhaft diskutiert.

Ein Betriebsbesuch bei der kleinsten Brauerei Thüringens brachte die Gruppe mit dem Besitzer dieser Brauerei zusammen. Seine Schilderungen von bewältigten und noch anstehenden Veränderungen waren sehr eindrücklich.  Wie er die Notwendigkeit immer wieder als Chance zu nutzen versucht, inspirierte die ganze Gruppe und regte bis in den Abend immer wieder Diskussionen an. Die Schilderungen des Brauerei-Besitzers wurden dabei mit den persönlichen Erlebnissen verglichen.

Am letzten Tag des Seminars galt es eine „Aufbruchstimmung“ zu erzeugen, Ideen für Handlungsmöglichkeiten bei anstehenden beruflichen Veränderungen darzustellen, persönliche Möglichkeiten für Ressourcen und Kraftquellen zu benennen und „einfache“ kommunikative Hilfen für ein gelingendes Gestalten von Veränderungen kennen zu lernen.

Auch die institutionellen Hilfen in Form z.B. von Gewerkschaften, Verbänden, Kirchen und kirchlichen Institutionen wurden u.a. in Kleingruppenarbeiten noch einmal beleuchtet und aus Sicht von Unterstützung bei Veränderungen bewertet.

Nichts ist so beständig wie der Wandel.

Wer sich nicht verändert, wird verändert.

Ohne Veränderung ist Stillstand.

Veränderung braucht Sicherheit.

Das waren einige Gedanken der Teilnehmer*innen aus der Abschlussrunde.

Text und Bilder: Ulrich Gottwald, kda Bayern

Auszeit, Wandel der Arbeitswelt, Arbeitsbedingungen, Betrieb

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