Als „Familie“ die Krise meistern – Betriebsbesuch im Novotel

NÜRNBERG. Eine der Branchen, die durch die Corona-Pandemie besonders hart getroffen wurde, ist die Hotellerie und Gastronomie. Einige der Pfarrer*innen, die in ihren Dekanaten beauftragt sind, den Kontakt zum kda Bayern und zur Arbeitswelt zu halten, machten sich ein Bild von der aktuellen Situation eines solchen Betriebs. Im Novotel Nürnberg am Messezentrum trafen sie auf ein engagiertes Team, das trotz aller Herausforderungen fest zusammenhält und optimistisch in die Zukunft blickt.

Zusammenhalt trägt durch die Krise

Es ist ihnen anzumerken, dass sie sich freuen, Gäste in ihrem Haus begrüßen zu dürfen. Schnell organisieren Sandra Böhm, Alan Kruljac und Hoteldirektor Sebastian Kühn heiße Getränke für die Besucher*innen von der Kirche. Das Hotel, das wie auch die ibis- oder Mercure-Hotels zur Accor-Gruppe gehört, hat wieder regulär geöffnet. „Wir hatten Glück. Wir hatten nur drei Monate im letzten Jahr geschlossen,“ so Kruljac. „Niemand von unseren Mitarbeitenden ist gegangen,“ freut sich Kühn, der erst kurz vor der Pandemie die Leitung des Hotels übernommen hatte. Und Böhm ergänzt: „Wir sind hier wie eine Familie. Viele sind schon ganz lange da und wissen, dass es sich lohnt zu bleiben.“ Das gute Klima im Team ist trotz der anstrengenden Zeit der vergangenen Monate mit Schließung und Kurzarbeit zu spüren. Natürlich habe man sich auch um die Auszubildenden gesorgt und versucht, sie möglichst gut auf ihre Prüfungen vorzubereiten. „Es war immer jemand von uns da,“ so Böhm, die sich bei René Steigner vom Kirchlichen Dienst im Gastgewerbe (kdg) selbst zur Ausbilderin ausbilden ließ.

Fachkräftemangel trotz guter Bedingungen

Mit 117 Zimmern und 36 Mitarbeitenden gehört das Novotel zu den kleineren der Branche. Doch auch hier bereitet der Fachkräftemangel der Hotelleitung Sorgen. Offen berichteten Böhm und Kruljac der Besuchergruppe von ihren Erfahrungen bei der Suche nach neuen Mitarbeitenden. „Es ist wirklich schwer, jemanden zu finden, der geeignet ist und länger bleiben möchte,“ so Böhm bedauernd. „Dabei bietet die Accor-Gruppe, zu der wir gehören, so einiges – tarifliche Bezahlung, 13 Gehälter und eine zusätzliche Erfolgsbeteiligung,“ ergänzt Kruljac. Hinzu kämen vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten, zum Beispiel durch Einsätze in Hotels des Konzerns im Ausland. Bleibt also zu hoffen, dass all das und der gute Zusammenhalt im Team ausstrahlt, um das Hotel für neue Mitarbeitende interessant zu machen.

Titelbild: Die kirchlichen Teilnehmer*innen vor dem Eingang des Hotels in Nürnberg. (Foto: kda Bayern)

Betrieb, Gastgewerbe, Solidarität, Arbeitsbedingungen

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