Breites Bündnis für Bildungszeit in Bayern

MÜNCHEN. Ein breites Bündnis von 21 gesellschaftlichen Organisationen, darunter auch der kda Bayern, fordern eine gesetzliche Regelung zur bezahlbaren Bildungsfreistellung für mindestens zehn Tage in zwei Jahren. Die Initiative wurde nun in München der Öffentlichkeit vorgestellt.

Weiterbildung als Zukunftsinvestition für Beruf und Ehrenamt

„Die Beschäftigten in Bayern fordern jetzt ihr Recht auf die persönliche Weiterbildung ein,“ sagt der bayerische DGB-Vorsitzende Matthias Jena bei der Vorstellung der Initiative am 26. September in München.
Die Besonderheit ist, dass die Bildungsfreistellung nicht nur für die berufliche Bildung, sondern auch für die politische und allgemeine Weiterbildung und zur Aus- und Fortbildung für ehrenamtliche Tätigkeiten gelten soll. Deshalb unterstreicht Emilia Müller, vormalige Sozialministerin und jetzige Vorsitzende des Katholische Deutsche Frauenbund Bayern (KDFB), die Bedeutung der Bildungsfreistellung für das Ehrenamt: „Das Bildungszeitgesetz ist für junge Menschen die Chance, sich als Person, beruflich, politisch und gesellschaftlich fortzubilden. Dies ist auch eine Zukunftsinvestition für unsere demokratische Gesellschaft. So entstehen starke junge Menschen, die für die Gesellschaft, ihren Beruf und im Privaten eine Stütze sind und mit Veränderungen gut umgehen können.“ Müller, die in ihrer Amtszeit als Sozial- und Arbeitsministerin den bayerischen Weiterbildungspakt zusammen mit Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden vorangebracht hat, sieht die aktuelle Forderung eines Bildungszeitgesetzes „als notwendige Weiterentwicklung“.

Lücke in der bayerischen Gesetzgebung

Das breite Bündnis, zu dem u.a. der DGB-Bayern, der KDFB, aber auch andere Organisation wie der Landesfeuerwehrverband (LFV) und der Bayerische Trachtenverband  gehören, hofft, dass die berechtigte Forderung sowohl vor der Landtagswahl, wie auch im Rahmen der Regierungsbildung nach der Landtagswahl von der Politik und den Arbeitgebern positiv wahrgenommen und umgesetzt wird. Bayern ist das einzige Bundesland, welches bisher kein Bildungszeitgesetz hat. Der Evangelische Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt (kda) und die Aktionsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (afa) setzen sich seit 20 Jahren für ein Bildungszeitgesetz für Beruf, politische und gesellschaftliche Bildung, sowie Ehrenamt ein.

Informationen zur Bildungszeit finden Sie in der Broschüre . Weiteres Aktionsmaterial können Sie kostenfrei bestellen bei Klaus Hubert.

Titelbild: Die Mitglieder des Bündnisses für ein Bildungszeitgesetz bei der Vorstellung der Initiative in München. (Foto: DGB Bayern)

Bildung, Zeit, Arbeitnehmende, Betrieb

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