MEMMINGEN/ AUGSBURG. Mit den Bündnispartnern aus der “Allianz für den freien Sonntag” in Memmingen stemmt sich der kda Bayern gegen die Ansiedlung eines Amazon-Versandzentrums auf dem Gelände des Regionalflughafens Memmingerberg. Sozialsekretär Ulrich Gottwald hat dazu mit den Kolleg*innen von verdi, dem Dekanat Memmingen, der KAB und der Katholischen Betriebsseelsorge ein Pressegespräch anberaumt, um unter anderem auf den unfairen Umgang von Amazon mit den Beschäftigten und Subunternehmen aufmerksam zu machen.
Menschengerechtes Arbeiten sieht anders aus
Nicht nur, dass ein weiterer Logistik Unternehmer mit seinen Lieferwägen die Straßen verstopft und die Paketzusteller*innen über Werkverträge in die Scheinselbständigkeit gedrückt werden – viele Mitarbeitende sind nur befristet angestellt, werden von Kameras überwacht und stehen unter permanentem Leistungsdruck. „Menschengerechtes Arbeiten sieht anders aus“, so Sozialsekretär Gottwald. An vielen anderen Standorten hat das Unternehmen versucht, Genehmigungen für Sonntagsarbeit zu erwirken und die lokale Politik unter Druck gesetzt. Dieses sogenannte „System Amazon“ versucht so, Regeln zu diktieren und aggressiv zu expandieren: Der Versandriese hat mittlerweile in Deutschland einen Anteil von rund 30% beim Onlinehandel.
Es gibt Alternativen
Die Sonntagsallianz und ihre Mitstreiter setzen dagegen auf lokale Online-Plattformen, die Händlern vor Ort einen Marktplatz bieten. „Die Stadt sieht die Gewerbesteuer und hofft auf zusätzliche Arbeitsplätze, aber das dicke Ende kommt noch, wenn dafür immer mehr Arbeitsplätze beim lokalen Handel wegbrechen und dafür bei Amazon vor allem prekäre Beschäftigung entsteht,“ ist Sozialsekretär Gottwald überzeugt. Das Bündnis hat seine Argumente und Forderungen in einem Informationsblatt zusammengefasst, denn die Auseinandersetzung um eine gute Gestaltung von Arbeitsplätzen im Versandhandel bei Amazon – nicht nur in Memmingen – geht weiter. So zum Beispiel auch in einer Sendereihe des ZDF.
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