NÜRNBERG. Mit der Verleihung des Evangelischen Gütesiegels Familienorientierung wurden die Zertifikatsträger aus Bayern offiziell in das neue Bundes-Siegel überführt. Projektleiterin Franziska Woellert aus Berlin übergab den 20 ausgezeichneten Einrichtungen aus Bayern im Rahmen einer Feier die Urkunden für eine familienorientierte Personalpolitik. Der kda war als Einrichtung der ersten Stunde mit dabei.
Bayerische Initiative macht bundesweit Schule
Die bisherige Geschäftsführerin des bayerischen Gütesiegels, Renate Zeilinger sieht es als Erfolg, dass sich alle 20 bayerischen Zertifikatsträger auf die Bundesebene „gewagt“ haben. Seit 2007 haben in Bayern rund 13Tausend Mitarbeitende mit Sorgeverantwortung für Kinder und pflegebedürftige Angehörige von den bedarfsgerechten Angeboten ihrer Arbeitgeber profitiert. „Und dieser Erfolg macht jetzt auf Bundesebene Schule“, freut sich die Leiterin des bundesweiten Evangelischen Gütesiegels Familienorientierung. „Die bayerischen Siegelträger haben gute Vorarbeit geleistet und bringen viel Erfahrung in den Prozess mit ein“, so Woellert. „Wir können hier eine Tradition fortsetzen, die in Bayern begründet wurde“. Ihr geht es nicht nur um die Vorteile bei der Personal-Gewinnung, sondern um einen echten Interessensausgleich zwischen Arbeitgeber*in und Arbeitnehmer*in. „Im Leben Erwerbs- und Care Arbeit gut in Einklang bringen und dabei immer wieder die Rollen wechseln können – das wollen immer mehr Menschen“, ist Woellert überzeugt.
kda lebt Familienfreundlichkeit
Der kda Bayern hat in Person von Hanna Kaltenhäuser die Entstehung des Gütesiegels von Anfang an begleitet. Im Projektbeirat für Einrichtungen der verfassten Kirche und später als eine der ersten kirchlichen Einrichtungen, die das Gütesiegel erworben und weiter entwickelt haben. Viele Maßnahmen hat der kda schon vor der Zertifizierung entwickelt, so die Referentin. „Aber mit dem Siegel haben wir sie strukturiert, in der Einrichtung kommuniziert und weitere dazu entwickelt.“ Dabei waren die Mitarbeitenden des kda immer mit einbezogen – konnten Vorschläge machen und ausprobieren: Kinder bei Betreuungsengpass mit ins Büro bringen, Vätermonate nehmen, Telefonkonferenzen von zuhause, durch spezielle Arbeitszeit-Modelle Auszeiten haben und zuhause den Vater pflegen helfen – im kda gelebte Praxis.