NÜRNBERG/MÜNCHEN. Am Rande der IAA Mobility diskutierten im Evangelischen Handwerkerverein München Vertretende der Automobilindustrie, des Kfz-Handwerks, Werkstattinhaber und Vertretende der Handwerkskammer über die Auswirkungen der Veränderungen in der Mobilität auf das Kfz-Handwerk. Ein Team aus Pastorin Hille de Maeyer von der Fachstelle Kirche und Handwerk aus Hannover sowie Pfarrer Peter Lysy und Diakon Roland Hacker vom kda Bayern führte durch die Veranstaltung, die Menschen mit unterschiedlichen Zugängen zum Thema miteinander ins Gespräch brachte.
Dr. Kurt-Christian Scheel, Geschäftsführer des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) zeigte in seinem Eingangsstatement die zukünftige Entwicklung im Bereich der Mobilität auf und beleuchtete die damit verbundenen Konsequenzen für das Kfz-Handwerk. Seiner Überzeugung nach werde die E-Mobilität schnell kommen und an Fahrt gewinnen. Daher werde das Kfz-Handwerk sich zukünftig stark mit Themen wie Komplexität, Strom, Digitalisierung und der damit verbundenen Daten auseinandersetzen müssen. Auch das Thema „Upgrade“ werde auf die Werkstätten zukommen.
Anforderungen für Auszubildende steigen
Der Leiter des Berufsbildungszentrums der Kfz-Innung München/Oberbayern, Klaus Epple sah die Ausbildung im Hinblick auf die Veränderungen gut aufgestellt. Sorge bereitet ihm jedoch, dass „die Schere immer weiter auseinander geht“ und es bei einem Teil der Auszubildenden aufgrund verschiedener Faktoren an Grundkenntnissen fehle. Um gut für die beruflichen Anforderungen vorbereitet zu sein, sollten bereits in der Ausbildung Entscheidungen zur beruflichen Ausrichtung, zum Beispiel zum Hochvolttechniker, getroffen werden. Auch mehr Nähe der Hersteller zu ihren Händlern und zum Handwerk wären im Hinblick auf die zukünftigen Herausforderungen wünschenswert.
„Es ist oft nicht mehr greifbar, ob das Problem am Auto liegt oder an der Software“, sagte ein Werkstattinhaber. Aus Sicht der Werkstätten brauche es zukünftig mehr Fachkräfte mit EDV-Kenntnissen. Einfache Tätigkeiten werde dennoch es weiterhin geben, für die zum Beispiel eine Mechanikerausbildung ausreiche. Die größte Sorge bereitete dem Werkstattinhaber, ob es im Kfz-Handwerk in Zukunft noch ausreichend qualifiziertes Personal geben wird. In der weiteren Diskussion wurde eingebracht, dass der Bezug der Hersteller zu den Werkstätten nicht verloren gehen dürfe und dass die gesammelten Daten auch von Vertrags- und freien Werkstätten auswertbar und zu verarbeiten sein müssen.
Klarheit über zukünftige Technologien gefordert
Bei allen Neuerungen vertraue der VDA auf die Anpassungsfähigkeit des Kfz-Handwerks, so Scheel. Aus der Veranstaltung nehme er die Sorge des Kfz-Handwerks um qualifizierte Mitarbeitende mit, sowie die Erkenntnis dass das Kfz-Handwerk mehr Klarheit zur Weiterentwicklung zukünftiger Technologien (Antrieb, Sensorik, Digitalisierung, Datenverwertung) braucht.
Zum Abschluss der IAA Mobility feierte der kda Bayern zusammen mit den Christen in der Automobilindustrie (CAI) in St Matthäus in München einen Gottesdienst unter dem CAI-Motto „Called for Mobility“. In seiner Predigt betonte kda Bayern-Pfarrer Peter Lysy, wie wertvoll er die Zusammenarbeit und den Austausch mit CAI im Vorfeld und auf der IAA erlebt hat. „Ich finde es gut und wichtig, dass wir mit den Christen in der Automobilindustrie Fachleute haben, die in ihren Unternehmen Verantwortung tragen, auch noch die Sprache des Glaubens sprechen und darum ringen, wie sich Christsein mit Mobilität unter den drängenden Fragen unserer Zeit verantworten lässt.“, so Lysy.
Als Zeichen der ökumenischen Verbundenheit betete die Gemeinde Fürbitten, die im Vorfeld unter anderem mit der Katholischen Betriebsseelsorge erstellt wurden und mit katholischen wie evangelischen Gemeinden im Dekanat München zum Mitbeten in ihren Sonntagsgottesdiensten geteilt wurden.
Titelbild: Dieses Team führte durch die Diskussionsveranstaltung am Rande der IAA: Klaus Epple, Hille de Maeyer, Dr. Kurt-Christian Scheel, Peter Lysy und Roland Hacker (von links nach rechts).
(Foto: kda Bayern)
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