Künstliche Intelligenz braucht Werte – Botschaft von Digitalministerin Gerlach bei kda-Tutzing-Tagung

TUTZING. Deutschland und Europa müssten bei der KI-Entwicklung einen „eigenen Weg“ einschlagen, sagte die Bayerische Digitalministerin Judith Gerlach. In einer Video-Keynote bei einer gemeinsamen Tagung von kda Bayern, ISF München und Evangelischer Akademie Tutzing forderte sie die Beachtung von Werten wie Menschenwürde, Freiheit, Demokratie und Diversität bei der Entwicklung von Künstlicher Intelligenz zu berücksichtigen.

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Künstliche Intelligenz und Menschenwürde

Bei der Online-Tagung „Gläserne Mitarbeiter?“ hat die Bayerische Digitalministerin Judith Gerlach für einen „eigenen Weg“ bei der Entwicklung Künstlicher Intelligenz plädiert. Werte wie Menschenwürde, Freiheit, Demokratie und Diversität müssten von Beginn an berücksichtigt werden, sagte sie in einer Video-Keynote der Veranstaltung, die sich mit Transparenz und Datenschutz in der digitalen Arbeitswelt befasste. Dieser Ansatz bildet nach Gerlachs Worten ein Alleinstellungsmerkmal und unterscheidet sich grundlegend von der KI-Entwicklung in China und in den USA. Aus rein technologischer Sicht sei China zwar sehr erfolgreich, jedoch auf Kosten der Rechte des Einzelnen. In den USA sei hingegen das Profitstreben bestimmend. „Für uns sehe ich einen eigenen Weg, welcher die Menschenrechte und die menschlichen Bedürfnisse berücksichtigt“, betonte die Digitalministerin. „Wo sonst, wenn nicht in Europa kann eine KI entstehen, die Grundrechte und die Privatsphäre der Menschen schützt und Diskriminierungen ausschließt?“

DSGVO als „Datenschutz-Goldstandard“

Mit einem umfangreichen Maßnahmenpaket will Bayern nach den Worten der Staatsministerin seine Spitzenposition in der KI-Forschung ausbauen und den Freistaat zu einem „führenden Standort für die Entwicklung und einen verantwortungsvollen Umgang mit KI machen“. Neben der Entwicklung der Technik im Sinne europäischer Werte müsse auch der Verwendung von Daten durch neue Technologien ein Rahmen gegeben werden. Mit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) sei die Europäische Union einen „wichtigen Schritt“ gegangen. International sei dieser inzwischen anerkannt und werde als „Datenschutz-Goldstandard“ angesehen. Mit diesem Instrument könnten auch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wirksam geschützt werden.

Die zweitägige Tagung fand als Kooperation der Evangelischen Akademie Tutzing, des Instituts für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V. (München) und des Kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern statt.

(Foto: #EATutzing/ youtube.com)

Digitalisierung, Wandel der Arbeitswelt

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